Achim Mohné (* 1964 in Aachen) ist ein deutscher Fotograf, Medienkünstler und Professor für Dokumentarische Fotografie & Transmediales Publizieren an der FH Dortmund. Er hinterfragt in seinen post-fotografischen Werken das Medium der Fotografie im Kontext ihrer digitalen Entwicklung und die Authentizität des fotografischen Bildes im Kontext ihrer Manipulierbarkeit. Er lebt und arbeitet in Köln.
Seine fotobasierten Arbeiten und innovativen Digitalwerke beschäftigen sich vor allem mit der Rolle von Digitalbildern und Datenvisualisierungen, die als wesentliches Bindeglied zwischen sozialen, interdisziplinären und intermedialen Aktionen im Kontext eines permanenten gesellschaftskritischen und soziopolitischen Diskurses verstanden werden können. Seine Werke bewegen sich auf verschiedenen Realitätsebenen, indem sie etwa Digitales in Analoges, und virtuelle Erfahrungen in materialisierte Objekte rückübersetzen, welche wiederum durch computergestützte Bewegtbilder augmentiert werden oder in die die Wirklichkeit konstituierenden, machtvollen Apparate des Digitalen zurückgespeist werden.[1]
Achim Mohné experimentiert mit den Raum- und Zeit-Intervallen der MedienFotografie, Film, Video und digitale Bildproduktion. In seinen Versuchen legt er dar, welche überraschenden Gebrauchsweisen in den für uns heute geläufigen Ton- und Bildmaschinen schlummern. Objektive, dokumentarische Aufzeichnungen erweisen sich dabei als komplizierte Konstruktionsvorgänge von n-dimensionalen Ereigniskanälen weit unterhalb unserer illusionären Wahrnehmung. Achim Mohné hat in seinen Projekten und Modellen die behutsame Synchronisierung und Desynchronisierung der audiovisuellen Ereigniskanäle beschrieben, ihre Justierung zu regulären Bild- und Tonbild-Maschinen und den komplementären Vorgang ihrer irregulären Verteilung. Mohnés Strategie der stochastischen Multiprojektilität spielt souverän mit Streuung und Bündelung, mit dem Verlagern von Vorder- und Hintergrund und dem Verwischen von Identität und Differenz.[2]
Er fordert eine kritische Distanz zur Authentizität des post-fotografischen Bildes in multimedialen Installationen, Skulpturen, Performances, Sound- und Videoarbeiten, interaktiven 3D Visualisierungen mit Augmented Reality oder in VR game engines. Er arbeitet u. a. mit skulpturalen Übersetzungen zwischen digitalen und realen Räumen, begehbaren Arbeiten im öffentlichen Raum und Publikationen. Seine komplexen Interventionen beschäftigen sich mit medienimmanenten Fragestellungen zu Überwachung, Manipulierbarkeit, Künstlicher Intelligenz, Virtualität und überprüfen unseren Umgang mit der Welt im Hinblick auf dringende soziale, technologische, geo-politische, ökologische oder kulturelle Themen, mit einem besonderen Fokus auf Themen des Natur- und Umweltschutzes.
2007 gründete er mit der Designerin Uta Kopp das internationale Kommunikationsprojekt REMOTEWORDS, dass auf den Traditionen der Land Art aufbauend weltweit Nachrichten als aerial view messages verbreitet.[3]
Er ist Gründungsmitglied der internationalen Künstlergruppe darktaxa-project, die sich als Arbeits- und Diskursplattform von Künstlern und Künstlerinnen versteht, die experimentell an der Schnittstelle von Fotografie und neuen digitalen bildgebenden Verfahren arbeiten.[4]
Er lehrte an der Kunstakademie Münster, der Indiana University Bloomington, der Folkwang Universität der Künste, der ETH Zürich, der HSLU Luzern und der FH Dortmund. An der ETH Zürich unterrichtete er am Fachbereich Architektur von 2013 bis 2018 Fotografie und Neue Medien, von 2019 bis 2020 leitete er das dortige Department für 3D Modelling und 3D Printing. Seit 2021 unterrichtet er Fotografie am Fachbereich Design der FH Dortmund, wo er 2023 zum Professor für Dokumentarische Fotografie & Transmediales Publizieren berufen wurde.