Claasens erste Fotografien entstanden bereits vor dem Ersten Weltkrieg. Hierzu benutzte er eine aus einer Zigarrenkiste und Brillenglas selbst gebaute Kamera. Die fotografischen Kenntnisse hierzu erwarb er autodidaktisch. Erste Einkünfte erzielte er, nachdem das elterliche Geschäft, in dem er mitarbeitete, unter der Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre litt, durch Fotografien des zugefrorenen Rheins in St. Goar.[1] In den 1930er Jahren arbeitete er als Porträt- und Werbefotograf, ab den 1930er Jahren entstanden die ersten Farbfotografien. 1942 heiratete er die aus Köln stammende Fotografin Ria Dietz.
Werk
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Claasen durch seine Trümmerfotografien des zerstörten Kölns bekannt. Sein Œuvre umfasst jedoch ausweislich seines umfassenden Werkverzeichnisses weit mehr. Claasen war vor dem Ersten Weltkrieg stark von den malerischen Beispielen der deutschen Fotografie beeinflusst. Als freiberuflicher Fotograf arbeitete er für viele Auftraggeber, weshalb gute Beispiele für Porträts und Werbung zu seinem Nachlass gehören.
Neben seiner Dokumentation des zerstörten Rheinlandes setzte sich Claasen konsequent mit aktuellen Strömungen der Nachkriegsfotografie, aber auch mit den im Ausland vorangeschrittenen Entwicklungen der modernen Kunst auseinander und beteiligte sich an vielen Ausstellungen.
Titel der Einzelbände des Werkverzeichnisses sind: Trümmer, Experiment, Werbung, Portrait und Das Frühwerk. Mit dieser fünfbändigen Darstellung liegt das umfassendste Werkverzeichnis eines deutschen Fotografen vor. Die Vielfalt und die Qualität seiner fotografischen Arbeiten weisen ihn als einen der interessanten deutschen Fotografen des vergangenen Jahrhunderts aus.
Literatur
Gesang im Feuerofen. Köln – Überreste einer alten Stadt. Düsseldorf, 1947 (1. Auflage)