Die deutsche Lapplandarmee (AOK Lappland) ging am 14. Januar 1942 aus der Befehlsstelle Finnland des AOK Norwegen hervor. Sie war damit eines von zwei Armeeoberkommandos, welche während des Zweiten Weltkriegs die deutschen Truppen in Norwegen und Finnland kontrollierten. Die Bildung der Armee war zur Verbesserung der Befehlsführung notwendig geworden, nachdem das AOK Norwegen zunehmend mit Aufgaben der Küstensicherung in Norwegen in Beschlag genommen wurde und für das Frühjahr 1942 eine neue Offensive gegen Kandalakscha vorgesehen war.
Am 22. Juni 1942 erfolgte die Umbenennung in 20. Gebirgs-Armee. Die Armee war in Lappland stationiert, war an der Eismeerfront in Stellungskämpfe einbezogen und hatte eine Personalstärke von bis zu 220.000 Mann.
Im Lapplandkrieg gegen Finnland musste sich die Armee von September 1944 bis Januar 1945 auf eine Riegelstellung im Dreiländereck zurückziehen.[1] Dabei hatte das XVIII. Gebirgskorps (General der Infanterie Hochbaum) aus der Front zwischen Uhtua und Kiestinki auf Rovaniemi und das XXXVI. Gebirgskorps (General der Gebirgstruppe Vogel) aus der Werman-Front über Salla nach Jvalo zurückzugehen. Die 20. Gebirgs-Armee kämpfte noch bis Ende Oktober an der Liza-Front gegen sowjetische Truppen und an der Rovaniemi-Front gegen das jetzt feindliche finnische Heer, dann folgte im Unternehmen Nordlicht (1944) der allgemeine Rückzug. Ab 8. Oktober räumten die deutschen Truppen die letzten Nachschubhäfen Tornio und Kemi am Bottnischen Meerbusen vor den Finnen.
Im Norden war derweil im Unternehmen Birke auch das XIX. Gebirgskorps (General der Gebirgstruppe Jodl) von der Liza-Front ins Dreiländereck zurückgegangen und hatte die neue Lyngen-Stellung eingenommen. Ab dem 18. Dezember 1944 war die 20. Armee zugleich auch die Wehrmachtsbefehlsstelle Norwegen und übernahm die Truppen des AOK Norwegen, nachdem dieses aufgelöst worden war. Die Angehörigen der Armee sollten für ihren Einsatz in Skandinavien im Mai 1945 mit dem Lapplandschild ausgezeichnet werden, was jedoch nur noch teilweise durchgeführt wurde.
Kapitulation
Am 8. Mai 1945 kapitulierte die Armee vor britischen Truppen.
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band14: Die Landstreitkräfte. Namensverbände. Die Luftstreitkräfte. Fliegende Verbände. Flakeinsatz im Reich 1943–1945. Biblio-Verlag, Bissendorf 1980, ISBN 3-7648-1111-0.
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. 2. Auflage. Band4: Die Landstreitkräfte 15–30. Biblio-Verlag, Osnabrück 1976, ISBN 3-7648-1083-1.
Hermann Hölter: Armee in der Arktis. Die Operationen der deutschen Lappland-Armee. Podzun Verlag, Bad Nauheim 1953.