Das Dorf liegt 7 km nordwestlich von Pyrzyce und 31 km südöstlich von Stettin. Für einige Generationen[1] gehörte das örtliche Rittergut der briefadeligen Familie von Diringshofen. Dieses Adelsgeschlecht bildete eine eigene Familienline Sabow heraus, deren Begründer der Stettiner Ratsherr Martin Diring von Diringshofen und seine Ehefrau Regina Labes sind.[2] Erste Gutsherren sind dann Christianus von Diringshofen, seit 1652. Dann folgt wiederum sein Bruder Martin von Diringshofen, verheiratet mit Maria Elisabeth Wähliko-Rischow. Gutserbe wurde später Gustav Ludwig von Diringshofen-Sabow (1679–1744), aus dessen erster Ehe mit von Margareta Elisabeth von Billerbeck stammten sieben Kinder, sämtlich in Sabow geboren. Von den weiteren Nachfahren stammten drei Generäle. Letzter Diringshofer auf Sabow wurde Gustav Friedrich Wilhelm von Diringshofen (1777–1796), der sich die preußische Adelslegitimation mit Lehnsfähigkeit bestätigen ließ und der älteste Sohn der Johanna von Hirschfeld und des kgl. preuß. GeneralmajorsGustav Friedrich von Diringshofen (1731–1788) war. 1844 bestand eine Ziegelei am Ort.[3] Bis 1853 bleibt die Besitzerfrage gänzlich ungeklärt. 1859 geht der Gutsbesitz in den Verkauf.[4] Zwischenzeitlich gehörte es jeweils kurz der Familie des Johann Caspar von Heyden, und den Familie, Doehn und Runge.
Nachfolgend wechselten häufiger die Besitzer des Rittergutes Sabow. Mitte des 19. Jahrhunderts erwirbt für 125.000 Taler eine Potsdamer Kaufmannsfamilie, vertreten durch die Witwe Tummeley das Rittergut in Sabow, als ehemals Diringshofensches Lehn.[5] Frau Tummeley fügt dem Gutsbesitz üblich den Namen des Gutes ihrem Familiennamen an und nennt sich fortan Tummeley-Sabow. Der Sohn, Eduard Tummeley (1802–1858),[6] nennt einen namhaften Besitz[7] in Potsdam sein Eigen, der Hauptwohnsitz der Familie ist aber teils Sabow.[8] Er wurde Universalerbe des Potsdamer Kaufmanns August Friedreich Eisenhart. Seine Ehefrau ist Auguste, geborene Betche.[9] Die hier geborenen Töchter der Familie heiraten in den pommerschen Adel ein.[10] Auf dem Gut führt Familie Friedrich Tummeley[11] eine Dampfbranntweinbrennerei und zusätzlich eine Ziegelei.[12] 1905 führt Frau Tummeley, geb. Wendorff, den Gutsbetrieb.[13] Dr. jur. Hans Tummeley ist der letzte Vertreter vor Ort.[14]
Um 1910[15] war Willy Meßner Eigentümer des Sabower Rittergutes, Verwalter Oberinspektor G. Mannigel. Zum Gut gehörte das Vorwerk Kleinrischow. Der Gesamtumfang betrug 666 ha und es bestand eine Zusammenarbeit mit einer Spirituosenbrennerei. 1939 betrug die Gutsgröße 728 ha, Besitzer Wilhelm Meßner, Ernst Wartenberg Verwalter.[16]
Vor 1945 bildete Sabow, einschließlich des WohnplatzesWindmühle, eine Landgemeinde im Kreis Pyritz der preußischen Provinz Pommern.[17] Im Jahre 1933 wurden in der Gemeinde 414 Einwohner gezählt, im Jahre 1939 waren es 395.[18]
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Sabow, wie ganz Hinterpommern, an Polen. Der Ortsname wurde zu „Żabów“ polonisiert.
↑Oeffentlicher Anzeiger zum 8ten Stück Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin 1844, Eigenverlag, Potsdam, den 23. Februar 1844, S. 64.
↑Matrikeln und Verzeichnisse der pommerschen Ritterschaft vom XIV. bis in das XIX. Jahrhundert, VII. Verzeichniß der am 1. Januar 1862 mit landtags- und kreistagsfähigen Rittergütern. Hrsg. Robert Klempin, Gustav Kratz, in Commission A. Bath (Mittlers Sortimentsbuchhandlung), Berlin 1863, S. 623.
↑Hand-Matrikel der in sämmtlichen Kreisen des Preussischen Staats auf Kreis- und Landtagen vertretenen Rittergüter, Provinz Pommern, Kreis Pyritz, Hrsg. Karl Friedrich Rauer, Selbstverlag, Berlin 1857, S. 168.
↑Handbuch der Leistungsfähigkeit, I. Band, Handbuch der Leistungsfähigkeit der gesammten Industrie des Preussischen Staates, Herm. Wölfert, Leipzig 1873, S. 22.
↑Lager-Verzeichnis No. XVII, Kunst, Antiquariat Gustav Fock, Leipzig 1888, S. 34.
↑Paul Klemenz: Les Petites Poésies de Pierre Corneille. Partie premiére, Beilage zum XXIIII. Jahresbericht des städtischen Gymnasiums zu Kattowitz, 1894, Progr.- Nr. 190, G. Siwinna, Kattowitz 1894, S. 28.
↑Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). 1900, Erster Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1900, S. 334.
↑Pommersches Güter-Adreßbuch 1892. Verzeichnis. Handbuch der Königlichen Behörden. Nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet, 1. Auflage, in: Güter-Adressbücher, Band I, Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 44 f.
↑Leuchs Adressbuch aller Länder der Erde der Kaufleute, Fabrikanten, Gewerbetreibenden, Gutsbesitzer etc. etc. Band 12, Pommern, Reg. - Bez. Stettin, 9.te Ausgabe, Hrsg. Fa. Leuchs, Verlag C. Leuchs & Co., Nürnberg 1896, S. 152.
↑Pommersches Güter-Adreßbuch 1905. Verzeichnis. Handbuch der Königlichen Behörden. Nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet, 2. Auflage, in: Niekammer`s Güter-Adressbücher, Band I, Paul Niekammer, Stettin 1905, S. 48 f.
↑ Die Matrikel der Universität Leipzig, Teilband 3/4., Die Jahre 1876 bis 1884, Hrsg. Jens Blecher, Gerald Wiemers, VDG (Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften), Kromsdorf; Weimar 2009, S. 476. ISBN 978-3-89739-667-8.
↑Ernst Seyfert: Güter-Adreßbuch für die Provinz Pommern 1914. Verzeichnis. Handbuch der Königlichen Behörden, 4. Auflage, in: Niekammer`s Güter-Adressbücher, Band I, Reichenbach`sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1914, S. 62–63.
↑Landwirtschaftliches Güter-Adreßbuch für die Provinz Pommern 1939. Verzeichnis., 9. Auflage, in: Niekammer`s Güter-Adressbücher, Band I, Niekammer`s Güter-Adressbüchern GmbH, Leipzig 1939, S. 156.