Islek ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zum deutsch-türkischen Schauspieler siehe Yasin Islek.
Ösling ([ˈøːslɪŋ][1], luxemburgischÉislek [ˈɜɪslek],[2] deutsch auch Islek, im südlichen Teil von Ostbelgien auch Eeslek genannt;[3] der Name ist vermutlich germanischen Ursprungs[4]) ist die fränkisch-germanische Bezeichnung für die Ardennen.[5][6] Heutzutage wird damit allerdings nur noch der östliche Teil der Ardennen so benannt. Das Ösling umfasst den Norden des Großherzogtums Luxemburg (Luxemburger Ardennen, etwa ein Drittel der Landesfläche), westliche Teile des Eifelkreises Bitburg-Prüm und einen kleinen Teil des Landkreises Vulkaneifel.[7] In Luxemburg umfasst es damit im Wesentlichen die Kantone Clerf, Diekirch, Redingen, Vianden und Wiltz. In Deutschland fühlen sich vor allem Orte aus der Verbandsgemeinde Arzfeld dem Islek zugehörig. Sie haben sich mit anderen Kommunen aus Deutschland, Belgien und Luxemburg zu einer europäischen wirtschaftlichen Interessenvereinigung zusammengeschlossen (Islek ohne Grenzen).
Ursprünglich war der Begriff noch weiter gefasst und bezog auch heute zu Belgien gehörige Teile des historischen Luxemburg mit ein. Darauf weisen noch ehemalige deutsche Ortsnamensvarianten wie Fels im Ösling (La Roche-en-Ardenne) hin. Im Ösling liegen der Naturpark Obersauer und der Naturpark Our. Ebenso umfasst der Naturpark Südeifel Teil des Isleks.
Das Ösling liegt durchschnittlich 400 bis 500 Meter über dem Meeresspiegel. Die Landschaft ist geprägt von Hochflächen einerseits und tief eingeschnittenen Flusstälern mit markanten Talmäandern andererseits. Den großen Höhenunterschied macht man sich an der Our bei Vianden zu Nutze. Dort befindet sich das größte Pumpspeicherkraftwerk Europas. Der Kneiff in Wilwerdingen (Gemeinde Ulflingen) ist mit 560 m die höchste Erhebung des Großherzogtums. Das Klima weist relativ hohe Niederschläge (800 bis 1000 mm pro Jahr) und niedrige Jahresmitteltemperaturen (7,5 bis 8 °C) auf.
Der wichtigste Fluss des Ösling ist die Sauer. Der Stausee oberhalb von Esch versorgt einen großen Teil Luxemburgs mit Trinkwasser. Hinzu kommen die Wiltz mit der Klerf, ihrem größten Nebenfluss, sowie die Our, die hier die Grenze zwischen Luxemburg und Deutschland markiert.
Das Ösling ist der waldreichste Teil Luxemburgs (55 % der luxemburgischen Waldfläche). Die natürliche Waldgesellschaft, der Hainsimsen-Buchenwald, kommt heute nur noch auf 15 % der Fläche vor. Die Lohhecken, ein Eichen-Schälwald, umfassen immer noch 35 % der Waldfläche. Der Laubwald wurde vor allem seit dem Zweiten Weltkrieg großflächig durch Nadelwald (Fichten und Douglasien) ersetzt und umfasst heute fast 50 % der Waldfläche. Hinzu kamen Nadelwald-Aufforstungen vieler Feuchtwiesen in den schmalen Seitentälern. Auf steilen und trockenen, südexponierten Hängen finden sich wärmeliebende Eichenwälder, an Nordhängen und in schmalen Bachtälern dagegen auch schluchtwaldartig ausgeprägte Waldgesellschaften.
↑Eva-Maria Krech, Eberhard Stock, Ursula Hirschfeld, Lutz Christian Anders: Deutsches Aussprachewörterbuch. Walter de Gruyter, Berlin, New York 2010, ISBN 978-3-11-018203-3, S.796.
↑Éislek. In: Lëtzebuerger Online Dictionnaire. Abgerufen am 3. September 2024.
↑Eeslek. In: Abraham Jacob van der Aa: Aardrijkskundig woordenboek der Nederlanden, Band 4, S. 70.
↑Reallexikon der germanischen Altertumskunde. Band 22, S. 325 ff.
↑Heinrich Kaspers: Comitatus Nemoris. Düren / Aachen 1957, S. 89 ff.
↑Jules Vannérus: L’ŒSLING et ses rapports avec l’Ardenne. In: Mélanges Camille de Borman: recueil de mémoires relatifs à l’Histoire, à l’Archéologie et à la Philologie, offert au Baron de Borman / et publié par ses amis et admirateurs. Liège 1919, S. 57ff.; gallica.bnf.fr