Die Železná hůrka (deutsch Eisenbühl, 591 m) und die Komorní hůrka (Kammerbühl) sind die einzigen in prähistorischer Zeit aktiven Vulkane in Tschechien. Železná hůrka gehört zur Gemeinde Lipová (Lindenhau).
Die Železná hůrka liegt unmittelbar an der deutsch-tschechischen Grenze zwischen der tschechischen Ortschaft Mýtina (Altalbenreuth) und der bayerischen Ortschaft Bad Neualbenreuth bei der Wüstung Boden.
Geologie
Die Železná hůrka ist der kleinste Vulkan in der durch Vulkanismus geprägten Landschaft von Westböhmen und der nördlichen Oberpfalz, dessen letzter Ausbruch auf vor ca. 300.000 Jahren datiert wird. Er ist kaum 20 Meter hoch, aber als vollständiger Vulkan erkennbar. Seine Ausbruchsmassen wurden kilometerweit nach Norden und Osten geschleudert. Sie bedeckten einen mehrere Quadratkilometer großen Landstrich und bildeten guten Acker- und Waldboden. Im Jahr 1823 hatte Johann Wolfgang von Goethe in Begleitung des Heimatforschers Joseph Sebastian Grüner an dem erloschenen Vulkan großes Interesse und berichtete vom Vorkommen der Minerale der Granatgruppe, von Andalusiten und Brocken von Glimmerschiefer, die wie Eisen glänzten.[1]Eisen wurde zeitweilig in bescheidenem Umfang in Eisenhämmern zwischen Alt- und Neualbenreuth verarbeitet.
Wege zum Gipfel
Zu erreichen ist die Železná hůrka am bequemsten von der bayerischen Seite aus. In unmittelbarer Nähe des Fußgänger-Grenzübergangs bei Neualbenreuth nach Tschechien zweigt links am Feldrand ein Fußweg ab. Die Železná hůrka ist ein tschechisches Naturdenkmal; die Mitnahme von vulkanischem Gestein ist bei Strafe verboten.
Johannes Baier & Peter Suhr: Der quartäre Vulkanismus im Cheb-Becken. in: Aufschluss, Jg. 74, H. 3, 2023, S. 178–188.
Gerd Simper: Vulkanismus verstehen und erleben. Feuerland Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 978-3-00-015117-0
Ernst Proft: Kammerbühl und Eisenbühl. Die Schichtvulkane des Egerer Beckens in Böhmen. in: Jahrbuch der K. K. Geologischen Reichsanstalt. Bd. 44. Heft 1. Leipzig. 1894. S. 25–85. (Digitalisat; PDF; 4,0 MB)
↑Johannes Urzidil, Goethe in Böhmen, Berlin Darmstadt Wien, 1962, Textstellen bei Altalbenreuth, Dillenberg (Tillenberg) und Boden bei Neualbenreuth im Ortsregister Seite 529 bis 541