Die ÖLM wurde am 13. März 1952 als „Gemeinschaft nichtvertriebener Österreicher für die Heimatvertriebenen“ gegründet.
1955 wurde der DSchV als Traditionsverband der ÖLM wiedergegründet, nahm aber die alten Tätigkeiten nicht wieder auf; diese gingen an die ÖLM über. Seit dem 25. Januar 1958 arbeitet die Österreichische Landsmannschaft mit dem 1957 von Mirko Jelusich gegründeten Allgemeinen Deutschen Kulturverband zusammen, der die Betreuung der deutschen Minderheiten in Übersee übernommen hatte.
1984 konnte die ÖLM durch zahlreiche Spenden das alte, vom mährischen Industriellen und Mäzen Robert Primavesi gestiftete Schulvereinshaus in der Wiener Fuhrmannsgasse wieder erwerben und dort zahlreiche Räume beziehen.
Seit 1953 erscheint monatlich die Verbandszeitschrift der Eckartbote, die im Juni 2002 in Der Eckart umbenannt wurde.[1] Namensgeber ist, wie schon beim Vorgängerblatt des Schulvereins, der Wächter und Warner der deutschen Heldensage, der „getreue Eckart“, und nicht der nationalsozialistische Lyriker Dietrich Eckart.[2] Seit 1958 erscheinen ebenfalls vierteljährlich die „Eckartschriften“.[1][3]
Als Beiblätter zum Eckartboten sind die „Südpreß“ (ab 1956 vierteljährlich) und die „Thayawarte“ zu erwähnen.[1]
Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) bezeichnet die Österreichische Landsmannschaft als „rechtsextreme Organisation mit vordergründig humanitärer Ausrichtung, die vor allem im publizistischen Bereich beträchtliche Aktivitäten setzt und aufgrund ihrer ideologisch-kulturellen Tätigkeit eine wichtige integrative Funktion für das deutschnationale und rechtsextreme Lager erfüllt.“ Laut DÖW bestehen eine enge personelle und organisatorische Verknüpfung der ÖLM zur FPÖ und anderen rechtsgerichteten Organisationen.[7][8]
Schulvereinshaus
Das Schulvereinshaus in der Fuhrmannsgasse 18/18a wurde 1914 vom Deutschen Schulverein erbaut. Die Österreichische Landsmannschaft ist Eigentümerin des Schulvereinshauses und vermietet Räumlichkeiten an deutschnationale und rechtsextreme Studentenverbindungen, unter anderem die Burschenschaft Moldavia und die Mädelschaft Freya, sowie eine katholische Studentenverbindung.[9]
↑Andrea Ilse Maria Reiter: Der „Eckartbote“ (1952–1982). Modell einer computergestützten Zeitschriftenanalyse als Beitrag zur Kritik völkisch-nationaler Ideologie (= Stuttgarter Arbeiten zur Germanistik. 144). Heinz, Stuttgart 1985, ISBN 3-88099-148-0, S. 6.
↑Österreichischer Arbeitskreis für Kultur und Geschichte, DÖW
Karoline Wirth: Der Verein Deutsche Sprache: Hintergrund, Entstehung, Arbeit und Organisation eines deutschen Sprachvereins. University of Bamberg Press, Bamberg 2010, ISBN 978-3-923507-65-8, S. 123.
Zum Arbeitskreis für Kultur und Geschichte und dem Büchlein Engleutsch? Nein danke! siehe Kapitel 3.1.2.3 (S. 96–99) in: Falco Pfalzgraf: Neopurismus in Deutschland nach der Wende. Lang, Frankfurt am Main 2006.
↑Thomas Paulwitz, Stefan Micko: Engleutsch? Nein danke! Wie sag ich's auf deutsch? Ein Volks-Wörterbuch. 2. Auflage. Verein für Sprachpflege, 2000, ISBN 3-00-005949-0.