Die Siedlung Alpenquai lag knapp 50 Meter östlich des heutigen Bürkliplatzes am linksseitigen Ufer des Seebeckens im Quartier Lindenhof. Der Seespiegel (406 m ü. M.) liegt infolge klimatischer Unterschiede und der Gewässerkorrektion höher als während der Stein- und Bronzezeit; die Fundstelle befindet sich daher etwa zwei Meter unter der Wasseroberfläche. Schichtpressungen und -senkungen wirken sich ebenso auf die Lage der archäologischen Schichten aus, und so lässt sich von der heutigen nicht auf die ursprüngliche Lage der urgeschichtlichen Dörfer schliessen.
Aufgrund der beinahe ununterbrochenen Besiedlung zwischen 1050 v. Chr. und 800 v. Chr., des Siedlungsumfangs, reicher Funde und ausgezeichneter Erhaltung der Schichten mit einzigartigen organischen Funden und Architekturelementen gilt der Fundort Alpenquai als ist eine der wichtigsten spätbronzezeitlichen Ufersiedlungen in Mitteleuropa. Insbesondere die letzte Besiedlungsphase – Übergang in die Eisenzeit – ist allgemein selten belegt.[1]
Im Jahr 2018 fand eine weitere Notgrabung statt auf der Baustelle der Zürich-Versicherung am Mythenquai. Dabei wurden Geräte zum Spinnen und Weben, Zierschmuck und weitere Artefakte. Falls diese mit den früheren Ausgrabungen beim Mythenschloss zusammen gehören, könnten die Funde eine grosse Siedlung von 1000 Menschen bedeuten.[2]
UNESCO-Weltkulturerbe und Kulturgut von nationaler Bedeutung
Peter J. Suter et al.: Zürich Kleiner Hafner: Tauchgrabungen 1981–1984 (= Monographien der Kantonsarchäologie Zürich, 3). Verlag Fotorotar, Zürich 1987, ISBN 3-905647-72-9.
↑Prähistorischer Kaugummi, NZZ, 17. März 2018, S. 21
↑Kantonsliste A- und B-Objekte Kanton ZH. Schweizerisches Kulturgüterschutzinventar mit Objekten von nationaler (A-Objekte) und regionaler (B-Objekte) Bedeutung. In: Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS – Fachbereich Kulturgüterschutz, 1. Januar 2024, abgerufen am 23. Oktober 2021. (PDF; 397 kB, 21 S., Revision KGS-Inventar 2021 (Stand: 1. Januar 2023)).