Die Stadt, ursprünglich ein Bauerndorf, wurde ab den 1960er Jahren zu einer Entlastungsstadt von Den Haag ausgebaut. Im Zentrum ist noch eine Dorfkirche aus dem 18. Jahrhundert, die Oude Kerk, mit einem spätgotischen Turm erhalten geblieben.
Die heutige Gemeinde Zoetermeer entstand durch die Zusammenlegung der Gemeinden Zegwaart und Zoetermeer im Jahre 1935. Um auf die große Nachfrage nach Wohnraum nach dem Zweiten Weltkrieg zu reagieren, wurde 1962 beschlossen Zoetermeer, als „Wachstumszentrum“ (Groeikern) auszuweisen.
Nach 1962 wuchs Zoetermeer von einer Gemeinde aus Dörfern mit weniger als 10.000 Einwohnern zu einer Stadt mit mehr als 100.000 Einwohnern 1991. Die traditionelle Landwirtschaft und der Dialekt starben aus.
Stadtviertel
Palenstein (1965), Driemanspolder (1966) und Meerzicht (1969)
In den ersten Neubauvierteln Driemanspolder, Palenstein und Meerzicht wurden Hochhäuser errichtet. Diese sollten vor allem junge Familien nach Zoetermeer bringen.
Buytenwegh de Leyens (1974), Seghwaert (1976), Noordhove (1985)
Die Nachfrage nach neuen Wohnungen blieb auch in den 1970er Jahren groß. Vor allem niedrigere Gebäude und Einfamilienhäuser blieben populär. In hohem Tempo wurden die Viertel Seghwaert und Buytenwegh de Leyens realisiert. In diesen zwei Vierteln gibt es viel Grün- und Wasserflächen. Geschossbauten sind in diesen Vierteln fast nicht zu finden. 1985 war der Baubeginn des neuen Viertels Noordhoven, angrenzend an de Zoetermeerse plas, ein Wassersportgebiet.
Stadtzentrum (1981)
Der Bau des Stadtzentrums, das als neues Geschäftszentrum der Stadt geplant wurde, begann 1981. Im Erdgeschoss wurden Geschäfte, Parkplätze und ein Bahnhof, im ersten Stock die Einkaufspassage und darüber Wohnungen und Büros gebaut. So sollte eine kompakte und autofreie Einkaufsstraße entstehen, die auch gut mit Autos und öffentlichem Verkehr erreichbar ist. Die Wohnungen sollten dafür sorgen, dass das Zentrum auch nach Ladenschluss lebendig bleibt. „Het Stadshart“ wurde in vier Abschnitten gebaut: In Phase 1 der westliche Teil, in Phase 2 die Promenade, in Phase 3 die Passage, der nördliche, südliche und westliche Teil und in Phase 4 Waranda. Im Jahr 2006 ist mit dem „Spazio Shopping Space“ die neueste Erweiterung von Stadshart eröffnet worden und Ende 2007 startete die sechste und letzte Erweiterung, Cadenza.
Rokkeveen (1987)
Als die Vollendung der ersten Phase von Noordhoven nahte, startete südlich der A12 der Bau von Rokkeveen. 1992 fand hier die Land- und Gartenbauausstellung Floriade statt. Der Park und der Balijbos im westlichen Teil von Rokkeveen sind noch aus dieser Zeit. 2000 wurde beschlossen, Noordhoven Richtung Benthuizen zu erweitern. In Rokkeveen gibt es viele Eigentumswohnungen und die Möglichkeit zum Bau von Eigenheimen.
Oosterheem (2000)
Fast gleichzeitig mit dem Bau von Noordhove II begann auch 2000 der Bau von Oosterheem im Osten der Stadt. Gleichzeitig wurde die RandstadRail nach Zoetermeer bis Bahnhof BleiZo verlängert („Verlengde Oosterheemlijn“). In dem Viertel Oosterheem wurden bis Anfang der 2010er-Jahre 8.500 Wohnungen gebaut. 2021 lebten dort 23.290 Einwohner;[4] damit ist Oosterheem das größte Viertel von Zoetermeer.
Weitere Stadtviertel
Das Stadtviertel Dorp besteht aus dem alten Dorf, welches der heutigen Stadt ihren Namen verlieh.
Die die Wohnvierteln umgebenen Viertel Brinkhage, Dwarstocht, Hoornerhage, Lansinghage, Nutrihage, Oosterhage Oost, Oosterhage West, Rokkehage und Zoeterhage sind überwiegend der Industrie und dem Gewerbe vorbehalten.
Zukunft
Zoetermeer hat mit dem Bau von Oosterheem auch im Nordosten seine Gemeindegrenzen erreicht. Die Polder im Norden gehören zum Groene Hart und dürfen darum nicht bebaut werden. Eine weitere Vergrößerung von Bauvolumen und Wohnungsanzahl ist nur mit Geschossbau, Überbauung von Straßen oder auf Kosten von Grünflächen möglich. Die Überbauung der Autobahn A12 und des Europawegtunnels werden untersucht.
Der Rückbau der alten Stadtviertel ist momentan eine große Herausforderung. Palenstein, 40 Jahre alt, ist das erste Viertel, das rückgebaut werden soll. Hochbau macht zum Teil Platz für niedrigere Gebäude und es wird nach einer besseren Balance zwischen Sozialwohnungen und teureren freistehenden Wohnungen gesucht.
Im öffentlichen Nahverkehr ist Zoetermeer in vielerlei Hinsicht angebunden. Auf der Bahnstrecke Gouda–Den Haag verkehren werktags im 15-Minuten-Takt Regionalzüge („Sprinter“) der Nederlandse Spoorwegen zwischen Den Haag Centraal und Gouda, teilweise weiter Richtung Utrecht. Im Stadtgebiet Zoetermeer halten diese an den drei Bahnhöfen Zoetermeer, Zoetermeer Oost und Lansingerland-Zoetermeer; Intercity-Züge halten im Stadtgebiet nicht.[7] Die weitere Bahnstrecke „Zoetermeer Stadslijn“ nach Den Haag wurde in den 2000er Jahren zur RandstadRail um- und ausgebaut. Hier fahren heute mit 17 Haltestellen im Stadtgebiet die Straßenbahnlinien 3 (Zoetermeer Centrum-West – Den Haag Loosduinen) und 4 (Station Lansingerland-Zoetermeer – Den Haag De Uithof), sowie die werktägliche Verstärkerlinie 34 (Station Lansingerland-Zoetermeer – Den Haag De Savornin Lohmanplein) der HTM, jeweils im 10-Minuten-Takt.[8] Mit den vier hochwertigen Buslinien 170, 173, 400, 455 des R-net, die werktags im 6- bis 15-Minuten-Takt fahren, ist Zoetermeer an Berkel en Rodenrijs, Leiden, Pijnacker und Delft angebunden. Weitere städtische und regionale Buslinien werden von EBS und Arriva betrieben.[9](Stand: Juli 2021)
Die Stadt liegt an der Autobahn A12, sowie den Nationalstraßen N470, N206 und N209.
Bildung
Legende
alg.bijz = algemeen bezonder
ref = reformiert
of = öffentlich
p = protestantisch
rk = römisch-katholisch