Nach der deutschen und sowjetischen Besetzung Polens 1939 half sie vom sowjetisch besetzten Kowel aus polnischen Juden bei der Emigration in das nun litauischeWilna.[3] Im Januar 1940 ging sie im Auftrag des Verbandes in das deutsch besetzte Warschau, wo die jüdische Bevölkerung im Oktober 1940 ghettoisiert wurde.
Nach der Niederschlagung des Aufstandes gelangte sie mit einer Gruppe Widerstandskämpfer am 12. Mai 1943 nach einer 48-stündigen Flucht durch die Warschauer Kanalisation in einen arischen Stadtteil Warschaus[3] und gehörte damit zu den wenigen Überlebenden. Der Fluchtweg war den Geretteten von einem Angehörigen der Armia Ludowa gezeigt worden.[6] Im August 1944 nahm sie in den Reihen der Armia Ludowa am Warschauer Aufstand der Polen gegen die deutsche Besatzung teil.[2] Ihre Eltern und ein Teil ihrer Geschwister wurden 1942 Opfer des Holocaust.[2]
Fluchthilfe und Einwanderung in das britische Mandatsgebiet Palästina
Nach Kriegsende gehörte sie zur jüdischen Organisation Bricha, die die Auswanderung der überlebenden Juden aus Osteuropa nach Westeuropa organisierte und deren Immigration in Palästina. Ihre eigene Migration nach Palästina war erst im Juni 1946 erfolgreich. 1946 war sie Delegierte beim 22. Zionistenkongress in Basel.[2]
Aufbauarbeit in Israel
Im Staat Israel waren Zivia Lubetkin und ihr Mann am Aufbau des Kibbuz Lochamej haGeta’ot beteiligt, in dem sie fortan arbeiteten und ihre Familie gründeten.[2] Sie arbeitete bei der israelischen Einwanderungsorganisation Jewish Agency und leitete die Abteilung für Integration.
Die letzten Tage des Warschauer Gettos. In: Neue Auslese aus dem Schrifttum der Gegenwart. Hg. Alliierter Informationsdienst, 3. Jg., Heft 1, 1948, S. 1–13. (wieder als Taschenbuch: VVN-Verlag, Berlin 1949, DNB453089968. (Nachwort Friedrich Wolf))
Die letzten Tage des Warschauer Gettos. Neuausgabe, mit einem Beitrag von Edith Laudowicz: Widerstand der Frauen im Warschauer Ghetto. Berlin 2019, ISBN 978-3-945980-35-4. (pdf)
In the days of destruction and revolt. Ins Englische übersetzt von Ishai Tubbin. Hakibbutz Hameuchad Pub. House, Tel Aviv 1981, OCLC1082456231.
Zagłada i powstanie. Warschau: Książka i Wiedza, 1999 ISBN 83-05130-41-X.
Literatur
Zvika Dror: The dream, the revolt, and the vow: the biography of Zivia Lubetkin-Zuckerman (1914–1978). International Dept., Diaspora Section, General Federation of Labor: Lochamei Hagettaot Institute for "Rememberence of the Holocaust and Revolt", Israel 1983.
Joachim Käppner: Die Anführerin. Der Kampf um das Warschauer Ghetto vor 70 Jahren: Zivia Lubetkin war die einzige Frau in den Führungskadern des jüdischen Aufstands …. In: Süddeutsche Zeitung. 20. April 2013, S. V2/9.
Israel Gutman: The Jews of Warsaw, 1939–1943: ghetto, underground, revolt. Übersetzung aus dem Hebräischen von Ina Friedman. Harvester Press, Brighton, Sussex 1982, ISBN 0-7108-0411-3.
↑ abcdefZivia Lubetkin, bei Jewish Women's Archive
↑ abcdeAussage beim Eichmann-Prozess, 3. Mai 1961.
↑Israel Gutman: The Jews of Warsaw, 1939–1943: ghetto, underground, revolt. 1982, S. 236.
↑Joachim Käppner: Die Anführerin. Der Kampf um das Warschauer Ghetto vor 70 Jahren: Ziviah Lubetkin war die einzige Frau in den Führungskadern des jüdischen Aufstands. In: Süddeutsche Zeitung. 20. April 2013.