Vorgeschichte von Zell ohne urkundliche Unterlagen
Dass die Umgebung von Zell nicht erst seit der zeit der urkundlichen Erwähnung besiedelt war, beweisen die Funde und Ausgrabungen, die bis in die Hallstattzeit, etwa 1000 – 500 v. Chr., zurückreichen. Diese Funde wurden gerade in der Zeit des RMD-Kanalbaus aber auch schon vorher gemacht. So wurden im Bereich der Zeller Flur bereits vor der Jahrhundertwende Gegenstände aus der Hallstatt- und Bronzezeit gefunden.
Geschichte von Zell mit urkundlichen Unterlagen
Der Ortsname Zell weist auf die Gründung des Ortes durch ein Kloster hin. Mutterkloster ist eindeutig das Benediktinerkloster in Altmühlmünster. Das Benediktinerkloster ist von den Agilolfinger Herzögen, deren letzter, Tassilo III im Jahre 755 von Karl dem Großen abgesetzt worden war, errichtet worden. Man kann also davon ausgehen, dass Zell um diese Zeit entstanden ist.
Im Jahre 1158 stifteten die Grafen Heinrich und Otto von Riedenburg in Altmühlmünster eine Templerkommende. Die Templer waren ein eigener geistlicher Ritterorden, der zum Kampf gegen die „Ungläubigen“ sowie zum Schutz der Palästinapilger und des Heiligen Grabes infolges des 1. Kreuzzuges gegründet worden ist. Nach dem Fall von Akko im Jahre 1291 begann der Niedergang des Ordens. Wie lange Zell zum Herrschaftsbereich der Templer gehörte, lässt sich nicht mehr sagen. Jedenfalls fertigte Graf Gebhard von Hirschberg am 8. September 1304 in Mühlbach ein Testament aus, in dem er im Falle seines kinderlosen Ablebens Zell sowie eine Reihe weiterer Orte der näheren Umgebung dem Bischof Konrad in Eichstätt vermachte. Die Herzöge Rudolf und Ludwig von Bayern fochten nach dem Aussterben der Grafen 1305 das Testament an, da sie der Meinung waren, das Erbe hätte ihnen zufallen müssen. Im Gaimersheimer Schiedsvertrag von 1305 wurde jedoch die Rechtmäßigkeit des Testaments anerkannt. 1309 schenkten die Herzöge Rudolph und Ludwig der Kirche von Zell eine Hub mit Wald. 1367 übertrugen die Abenberger ein Eigengut in Zell dem Spital in Essing. 1432 schenkte Herzog Wilhelm III. von Bayern das Patronatsrecht und den Besitz der Kirche von Zell dem Johanniterkloster in Altmühlmünster.
1933 hatte der Ort 301 Einwohner, 1939 280. Im Zuge der bayerischen Gebietsreform wurde Zell zum 1. Juli 1972 Gemeindeteil der Stadt Dietfurt im oberpfälzischen Landkreis Neumarkt.
Die frühgotischeSaalkirche von 1433 wurde 1750 durchgreifend umgebaut. Sie besteht aus einem Langhaus, das mit einem Satteldach bedeckt ist, und einem Chorturm auf quadratischem Grundriss im Osten, der mit einem Pyramidendach bedeckt ist und die Sakristei beherbergt.
Zell. In: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg. Regensburg 1938, S. 373–376
Friedrich Hermann Hofmann und Felix Mader (Bearbeiter): Die Kunstdenkmäler von Oberpfalz & Regensburg. XII Bezirksamt Beilngries. II. Amtsgericht Riedenburg. 1908 (Nachdruck 1982, ISBN 3-486-50443-6) S. 156f.