Yuanfuliit entwickelt nur kleine, prismatisch-nadelige Kristalle von schwarzer Farbe und bis etwa zwei Millimeter Länge[5], deren Oberflächen einen schwachen Metall- bis diamantähnlichen Ganz aufweisen. Oft tritt er auch in Form körniger bis massiger Mineral-Aggregate auf. Die Kristalle sind nahezu undurchsichtig (opak) und nur in dünnen Schichten braun durchscheinend.
Erstmals entdeckt wurde Yuanfuliit in der Bor-Lagerstätte Zhuanmiao im Autonomen Kreis Kuandian in der nordostchinesischen Provinz Liaoning und beschrieben 1994 durch Zouliang Huang und Pu Wang, die das Mineral nach dem chinesischen Professor der Geologie Yuan Fuli (1893–1987) benannten.
Typmaterial des Minerals wird im Geologischen Museum von Peking aufbewahrt.[5]
Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Yuanfuliit in die nun eigenständige Klasse der „Borate“ und dort in die Abteilung der „Monoborate“ ein. Diese ist zudem weiter unterteilt nach der Art des Boratkomplexes und der möglichen Anwesenheit weiterer Anionen, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „BO3 mit zusätzlichen Anionen; 1(Δ) + OH usw.“ zu finden ist, wo es nur noch zusammen mit Warwickit die „Warwickitgruppe“ mit der System-Nr. 6.AB.20 bildet.
Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Yuanfuliit wie die veraltete Strunz’sche Systematik in die gemeinsame Klasse der „Carbonate, Nitrate und Borate“ und dort in die Abteilung der „Wasserfreien Borate“ ein. Hier ist er zusammen mit Warwickit in der unbenannten Gruppe 24.02.02 innerhalb der Unterabteilung „Wasserfreie Borate mit (A)2+BO2[XO3]“ zu finden.
Außer an seiner Typlokalität, der Bor-Lagerstätte Zhuanmiao, und der ebenfalls in der nordostchinesischen Provinz Liaoning gelegenen Bor-Lagerstätte Huayuangou, kennt man das Mineral bisher (Stand 2014) nur noch aus der Umgebung des Fjords Kangerlussuaq (Inglefield Bredning) in Nordwest-Grönland[5] sowie aus den Tayezhnoer eisen- und borhaltigen Skarnen rund 100 km südlich von Aldan im gleichnamigen Hochland in der russischen Republik Sacha (Jakutien) und den Nuestra Señora del Carmen Minen nahe La Celia im Gemeindegebiet von Jumilla in der spanischen Region Murcia.[6]
Zouliang Huang, Pu Wang: Yuanfuliite - a new borate mineral. In: Acta Petrographica et Mineralogica (China) Band 13 (1994), S. 328–334 (PDF 287,1 kB; chinesisch)
John Leslie Jambor, Nikolai N. Pertsev, Andrew C. Roberts: New mineral names.Yuanfuliite In: American Mineralogist Band 81 (1996), S. 249–254 (PDF 542,4 kB; S. 4)
↑ abHugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S.331.
↑ abcdefYuanfuliite, In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America, 2001 (PDF 64,3 kB)