Yara Monteiro

Yara Nakahanda Monteiro (* 1979 in der Provinz Huambo, Angola) ist eine portugiesische Schriftstellerin.[1] Mit der Veröffentlichung ihres ersten Romans Essa Dama Bate Bué! (auf Deutsch 2022: Schwerkraft der TrÀnen) im Jahr 2018[2][3] wurde Monteiro als Vertreterin einer Generation von Schriftstellern betrachtet, die in Angola geboren wurden und nach Portugal zogen, wie Djaimilia Pereira de Almeida und Kalaf Epalanga.

Leben

Monteiro lebte in Angola, bis sie zwei Jahre alt war, zog dann nach Seixal in Portugal und als Erwachsene in den Alentejo. Als Ururenkelin der Sklaverei, Urenkelin der Rassenmischung, Enkelin der UnabhÀngigkeit und Tochter der Diaspora, wie sie sich selbst definiert, behauptet Monteiro, ihr Schwarzsein in Brasilien entdeckt zu haben.[2]

Sie hat einen Abschluss in Personalwesen und hat fĂŒnfzehn Jahre lang in diesem Bereich gearbeitet und in verschiedenen LĂ€ndern wie Brasilien, Angola, England und DĂ€nemark gelebt. Im Jahr 2015 gab sie in Brasilien ihr GeschĂ€ftsleben auf, um sich dem Schreiben zu widmen.[1] Sie ist mitverantwortlich fĂŒr die Abteilung fĂŒr Kultur, Kunst und Performances des INMUNE – Instituto da Mulher Negra.[4][5]

Werk

Ihr erster Roman, Essa Dama Bate BuĂ©!, wurde im September 2018 vom Verlag Guerra e Paz veröffentlicht. Er erschien 2022 bei Haymon auf Deutsch. Das Buch erzĂ€hlt die Geschichte von VitĂłria Queiroz da Fonseca, einer jungen Angolanerin, die, wie Yara, in Angola geboren und in Portugal aufgewachsen ist. Einmal lĂ€sst VitĂłria – in Angola weiss, in Portugal schwarz und lesbisch,[6] – die bevorstehende Hochzeit sausen, um nach Luanda zurĂŒckzukehren und ihre Mutter zu suchen, eine ehemalige KĂ€mpferin im UnabhĂ€ngigkeitskrieg, die sie als SĂ€ugling zu ihren Großeltern gegeben hat. Der Roman zeichnet ein PortrĂ€t des postkolonialen und Nachkriegs-Angolas und behandelt Themen wie soziale Ungleichheit und Gewalt.[5]

Monteiro war Rednerin bei der Reihe von Debatten und Diskussionsrunden der Veranstaltung African-European Narratives 2018–2019, die von der Neuen UniversitĂ€t Lissabon im Rahmen des Programms Europa fĂŒr BĂŒrgerinnen und BĂŒrger der EuropĂ€ischen Union organisiert wurde.[7][8]

Im Jahr 2020 waren unveröffentlichte Kurzgeschichten von Yara Monteiro, Djaimilia Pereira de Almeida, Kalaf Epalanga, Ondjaki und Telma Tvon Teil von Contos de Lisboa, einer Ausstellung, die vom 19. Februar bis zum 16. Mai im Lissabonner Stadtarchiv - Fotografie zu sehen war.[9][10]

  • Essa Dama Bate BuĂ© (Guerra e Paz, Lissabon 2018). Englisch: Loose Ties (Übers.: Sandra Tamele. Paivapo Publishers, Cape Town, 2021) Italienisch: Sta tipa spacca! (Übers.: G. Vitini, Edizioni dell'Urogallo, Perugia, 2021) Deutsch: Schwerkraft der TrĂ€nen (Übers.: Michael Kegler. Haymon Verlag, Innsbruck, 2022)
  • MemĂłrias, ApariçÔes, Arritmias (Companhia das Letras, Lisboa 2021). Deutsch: Herz. Rhythmus. Störungen (Übers.: Michael Kegler. Haymon Verlag, Innsbruck, 2024)

Auszeichnungen und Anerkennungen

Mit dem Buch MemĂłrias, apariçÔes e arritmias gewann sie 2022 den GlĂłria de Sant’Anna-Literaturpreis.

Einzelnachweise

  1. ↑ a b Mar de Letras. In: RTP Play. 17. Oktober 2018, abgerufen am 26. August 2019 (portugiesisch).
  2. ↑ a b Joana GorjĂŁo Henriques: “Sou trineta da escravatura, bisneta da mestiçagem, neta da independĂȘncia e filha da diĂĄspora”. PÚBLICO, abgerufen am 26. August 2019 (portugiesisch).
  3. ↑ Cristina RoldĂŁo: Feminismo negro em Portugal: falta contar-nos. 18. Januar 2019, abgerufen am 17. MĂ€rz 2020 (portugiesisch).
  4. ↑ Yara Monteiro. Revista Pessoa, archiviert vom Original (nicht mehr online verfĂŒgbar) am 17. MĂ€rz 2020; abgerufen am 17. MĂ€rz 2020 (portugiesisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprĂŒft. Bitte prĂŒfe Original- und Archivlink gemĂ€ĂŸ Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.revistapessoa.com
  5. ↑ a b “Essa dama bate buĂ©!” - PRÉ-PUBLICAÇÃO | BUALA. Buala, abgerufen am 17. MĂ€rz 2020 (portugiesisch).
  6. ↑ Catarina. In: Mulheres que Escrevem. Medium, 2. August 2019, abgerufen am 17. MĂ€rz 2020 (portugiesisch).
  7. ↑ Debate Series Afro-European Narratives 2018-2019. Universidade Nova de Lisboa, abgerufen am 17. MĂ€rz 2020 (portugiesisch).
  8. ↑ Tu e África tĂȘm uma histĂłria? - Narrativas Afro-Europeias | BUALA. BUALA, 19. Februar 2020, abgerufen am 17. MĂ€rz 2020 (portugiesisch).
  9. ↑ MĂłnica de Miranda: Contos de Lisboa de MĂłnica de Miranda expĂ”e memĂłrias da cidade pĂłs-colonial | BUALA. BUALA, 11. Februar 2020, abgerufen am 17. MĂ€rz 2020 (portugiesisch).
  10. ↑ Arquivo Municipal de Lisboa - FotogrĂĄfico. Agenda. Arquivo Municipal de Lisboa, abgerufen am 17. MĂ€rz 2020 (portugiesisch).