XE-Craft

XE-Craft
XE-8 im Chatham Historic Dockyard
Schiffsdaten
Land Vereinigtes Konigreich 1801 Vereinigtes Königreich
Schiffsart Kleinst-U-Boot
Bauwerft T. Broadbent & Sons
Stapellauf des Typschiffes 1944
Gebaute Einheiten ca. 6
Ab 1944
Länge 16,23 m (Lüa)
Breite 5,75 m
Tiefgang (max.) 5,3 m
Verdrängung Aufgetaucht: 31 t
Getaucht: 34 t
 
Besatzung 4
Maschinenanlage
Maschine 1 × Gardner-Dieselmotor
1 × Elektromotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat Diesel: 42 PS
Elektro: ca. 30 PS
Propeller 1
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius Überwasserfahrt: 500 NM
Unterwasserfahrt: 82 NM bei 2 kn sm
Tauchtiefe, max. 90 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
5,5 kn (10 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
6,5 kn (12 km/h)
Bewaffnung

2 × Grundminen mit je 2032 kg Amatex-Sprengladung und 6 × 9 kg Magnetminen

Die XE-Craft (auch XE-Klasse genannt) war eine Klasse von Kleinst-U-Booten, die von der Royal Navy am Ende des Zweiten Weltkriegs ausschließlich im Pazifik eingesetzt wurde.

Entwicklungsgeschichte

1944 entschied sich die Royal Navy dazu die erfolgreiche X-Craft Boote zu modifizieren. Daraus entstand die XE-Craft, von denen ab 1945 XE-1 bis XE-12 in zwei Baulosen in Planung gingen und in Dienst gestellt werden sollten. Es wurden allerdings nur ca. die Hälfte fertiggestellt. Diese besaß neben der normalen Bewaffnung, welche schon für den Vorgänger eingesetzt wurde, zusätzlich je sechs 9-kg Magnetminen, welche von Kampftauchern an gegnerischen Schiffen angebracht werden konnten. Ebenso waren sie speziell für den Einsatz im Pazifik mit einem Kühlschrank und einer Klimaanlage ausgestattet.

Das Versorgungsschiff HMS Bonaventure war als Operationsbasis für diese Boote vorgesehen da es über einen 50-ts-Kran fürs an Bord nehmen der Boote verfügte.

Ab den 1950er Jahren entstand auf Grundlage des XE-Craft eine neue Variante unter dem Namen Stickleback-Klasse.

Technik

Siehe X-Craft

Einsätze und Verbleib

Vier dieser Boote operierten vom Versorgungsschiff HMS Bonaventure und anderen U-Booten sowie der Küste von Malaysia aus.

  • Im Juli 1944 drangen zwei Boote, XE-1 und XE-3 mit den Schlepp U-Booten Spark und Stygian während der Operation Struggle, in den Hafen von Singapur ein um Minen an den Schweren Kreuzer Takao und das Schiff Nacchi zu legen. XE-3 schaffte es problemlos seine Sprengladung am Kreuzer abzulegen, während XE-1 die Nacchi nicht erreichen konnte und ihre Minen ebenfalls am Kreuzer ablegte. Bei der darauf erfolgten Explosion wurde das Schiff so schwer beschädigt, dass er bis Kriegsende nicht mehr einsatzbereit war. Beide Boote konnten sicher entkommen.
  • Während der Operation Sabre wurde XE-4 vom U-Boot Spearhead am 31. Juli 1945 bis zur Mündung des Mekong im Süden Vietnams geschleppt. Hier machte sich das Boot auf den Weg zum Saigon-Fluss, wo die Taucher die Unterwasserkommunikationskabel zwischen Saigon und Hong Kong kappten.
  • Im August desselben Jahres gelang es XE-5 die Kabelverbindung zwischen Hong Kong und Singapur während der Operation Foil zu durchtrennen. Andere Quellen geben an, dass das Kabel nicht gefunden werden konnte und der Einsatz fehlschlug.

Das einzige noch erhaltene XE-Craft, XE-8, wurde 1952 bei Schießübungen versenkt, 1973 allerdings geborgen und ist heute im Chatham Historic Dockyard in Chatham, Vereinigtes Königreich ausgestellt.

Literatur

  • Harald Fock: Marine-Kleinkampfmittel. Bemannte Torpedos, Klein-U-Boote, Kleine Schnellboote, Sprengboote gestern – heute – morgen. Nikol, Hamburg 1996, ISBN 3-930656-34-5, S. 53–55, 58.
  • Ingo Bauernfeind: Typenkompass Kleinst-U-Boote 1939–1945. Motorbuchverlag, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-613-04220-9, S. 102.
Commons: XE-Craft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien