Dieses Amt hatte er bis zu seinem Tod inne, obwohl er in zahlreiche Konflikte verwickelt war. So stritt er mit seinem Kollegen am Dom, Johann Bergius, um die Prädestinationslehre, da Crell die orthodoxe Position der Dordrechter Synode vertrat, Bergius dagegen eine universalistische Sicht. Dem Großen Kurfürsten warf er 1651 öffentlich Münzentwertung vor, fiel aber nicht in Ungnade, auch nicht, als er 1660 eine erneute Kontroverse mit dem Ersten Hof- und Domprediger Bartholomäus Stosch ausfocht. 1662/63 nahmen beide auf reformierter Seite an dem vom Großen Kurfürsten veranlassten Berliner Religionsgespräch zwischen den märkischen Lutheranern und Reformierten teil.[2]
Neben akademischen Schriften und Kasualpredigten veröffentlichte Crell 1652 eine Katechismusauslegung.
Crell war dreimal verheiratet. Mehrere seiner Söhne waren ebenfalls im preußischen Staatsdienst tätig.
Literatur
Rudolf von Thadden: Die brandenburgisch-preußischen Hofprediger im 17. und 18. Jahrhundert. Ein Beitrag zur Geschichte der absolutistischen Staatsgesellschaft in Brandenburg-Preußen. de Gruyter, Berlin 1959, S. 245.
Lothar Noack, Jürgen Splett: Bio-Bibliographien. Brandenburgische Gelehrte der Frühen Neuzeit. Berlin-Cölln 1640–1688. de Gruyter, Berlin 1997, ISBN 3-05-002840-8, S. 99–102.
Peter Bahl: Der Hof des Großen Kurfürsten. Böhlau-Verlag, Köln/Weimar/Wien 2001, ISBN 3-412-08300-3, bes. S. 457 f.
↑In älterer Literatur meist 1593, was aber bei Noack/ Splett korrigiert ist.
↑Dazu ausführlich Johannes M. Ruschke: Paul Gerhardt und der Berliner Kirchenstreit. Eine Untersuchung der konfessionellen Auseinandersetzungen über die kurfürstlich verordnete ‚mutua tolerantia‘ (= Beiträge zur historischen Theologie, Band 166). Mohr Siebeck, Tübingen 2012, ISBN 978-3-16-150952-0.