Wo Weihan lebte zwischen 1990 und 1997 in Österreich. Seine Töchter Chen Ran und Chen Di besitzen die Staatsbürgerschaft Österreichs und leben dort. Im Januar 2005 wurde er in China verhaftet, da ihm vorgeworfen wurde, „Staatsgeheimnisse“ an Taiwan verkauft zu haben. Konkret ging es um den Vorwurf, er habe den Gesundheitszustand chinesischer Spitzenpolitiker öffentlich gemacht. Außerdem soll er Zeitschriften kopiert haben, die in der Chinesischen Akademie der Wissenschaften öffentlich zugänglich waren. Im Verhör gestand er die Vorwürfe, widerrief das Geständnis jedoch kurze Zeit später.
Kurz nach Beginn des Prozesses schaltete sich die österreichische Botschaft in den Fall ein. Nachdem ein Todesurteil verhängt und durch den obersten Gerichtshof bestätigt wurde, appellierten die österreichische Regierung und der Europäische Rat mehrfach an China, das Urteil nicht zu vollstrecken. Auch die US-Regierung setzte sich für Wo Weihan ein.
Kurz nachdem Peking einen EU-China-Gipfel abgesagt hatte, wurde das Todesurteil überraschend vollstreckt. Die EU-Kommission und Österreich protestierten heftig und sprachen von einem Vertrauensverlust.