Wladimir Chintschegaschwili begann im Jahre 2000 in Gori mit dem Ringen. Er ist Mitglied des Sportclub Dinamo Gori und wurde zu Beginn seiner Laufbahn von seinem Vater Arkadi Chintschegaschwili trainiert. Seit 2001 übernahm Nusgar Schireli sein Training. Er ringt nur im freien Stil. Zurzeit ist er Student und Ringer.
Er war schon als Juniorenringer sehr erfolgreich. Im Jahre 2007 nahm er erstmals an einer internationalen Meisterschaft teil und belegte bei der Junioren-Weltmeisterschaft (Cadets) in Warschau in der Gewichtsklasse bis 50 kg Körpergewicht den 3. Platz. Im Jahre 2008 gewann er dann gleich zwei Junioren-Europameistertitel. Zunächst in Daugavpils in der Altersgruppe der Cadets in der Gewichtsklasse bis 54 kg Körpergewicht und danach in Košice in der Altersgruppe Juniors in der Gewichtsklasse bis 50 kg Körpergewicht. Außerdem belegte er im Jahre 2008 bei der Junioren-Weltmeisterschaft (Juniors) in Istanbul in der Gewichtsklasse bis 50 kg Körpergewicht hinter Ahmet Peker, Türkei und Michail Iwanow, Russland, den 3. Platz.
Im Jahre 2009 erzielte er bei den internationalen Juniorenmeisterschaften etwas schwächere Ergebnisse und musste im Jahre 2010 erfahren, dass es für einen jungen Ringer schwer ist, gleich auf Anhieb bei den Senioren Erfolg zu haben. Er wurde nämlich vom georgischen Ringerverband bei der Europameisterschaft in Baku eingesetzt und verlor dort nach einem Sieg über Krasimir Krastanow aus dem Vereinigten Königreich gegen Wiktor Lebedew aus Russland, schied aus und kam nur auf den 9. Platz. Danach schnitt er aber bei den internationalen Juniorenmeisterschaften des Jahres 2010 noch einmal sehr erfolgreich ab. Bei der Junioren-Europameisterschaft (Juniors) in Samokow/Bulgarien kam er im Bantamgewicht hinter Toğrul Əsgərov aus Aserbaidschan auf den 2. Platz und bei der Junioren-Weltmeisterschaft (Juniors) in Budapest gelang es ihm dann im Finale des Bantamgewichts Toğrul Əsgərov zu besiegen und damit Junioren-Weltmeister zu werden.
Das Jahr 2011 begann für Wladimir Chintschegaschwili mit einem Sieg beim internationalen Turnier in Istanbul (Yasar-Dogu-Memorial), wo er im Finale den ehemaligen Weltmeister Radoslaw Welikow aus Bulgarien besiegte. Auch bei der Europameisterschaft 2011 in Dortmund rang er sehr erfolgreich und kam im Bantamgewicht zu Siegen über Florian Rexha aus Albanien, Urs Wild aus der Schweiz und den Titelverteidiger Machmud Magomedow aus Aserbaidschan. Im Finale verlor er aber ziemlich klar (0:2 Runden u. 4:10 Punkte) gegen Dschamal Otarsultanow aus Russland und wurde damit Vize-Europameister. Im gleichen Jahr wurde er in Zrenjanin bzw. in Bukarest auch noch Junioren-Europameister und Junioren-Weltmeister. Bei der Weltmeisterschaft der Senioren in Istanbul verlor er nach drei gewonnenen Kämpfen gegen Radoslaw Welikow aus Bulgarien und in der Trostrunde auch gegen Hassan Rahimi aus dem Iran und kam so auf den 7. Platz.
Im April 2012 gelang es Wladimir Chintschegaschwili sich in Sofia durch einen Turniersieg für die Teilnahme an den Olympischen Spielen in London zu qualifizieren. In London war er in sehr guter Form und besiegte Ibrahim Farag Abdelhaldin Mohamed aus Ägypten, Radoslaw Welikow, Amir Kumar Amit Kumar, Indien und Shin’ichi Yumoto aus Japan. Er stand damit im Finale gegen Dschamal Otarsultanow aus Russland, gegen den er allerdings nach Punkten verlor. Der Gewinn der olympischen Silbermedaille ist aber der größte Erfolg in seiner bisherigen Laufbahn.
2013 wechselte Wladimir Chintschegaschwili in die nächsthöhere Gewichtsklasse, das Federgewicht. In dieser Gewichtsklasse gewann er im März 2013 bei der Europameisterschaft in Tiflis mit Siegen über Alexei Baskalow, Estland, Hadschi Aliew, Aserbaidschan, einer Niederlage gegen Opan Sat, Russland und einem Sieg über Münir Recep Aktas, Türkei, eine Bronzemedaille. Er war auch bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Budapest im Federgewicht am Start. Er siegte dort über Abel Gerald Herrera Pastor aus Peru und Lee Seung-chul aus Südkorea, unterlag aber in seinem dritten Kampf gegen Enchsaichany Njam-Otschir aus der Mongolei. Da dieser das Finale nicht erreichte, schied er aus und kam nur auf den 10. Platz.
2014 war er bei der Europameisterschaft in Vantaa/Finnland in der neuen Gewichtsklasse bis 57 kg am Start. Er war dort in hervorragender Form und sicherte sich mit Siegen über Georgi Wangelow, Bulgarien, Zohair El Quarragqe, Frankreich, Rustam Ampar, Russland und Ghenadie Tulbea, Monaco erstmals den Europameistertitel. Auch bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Taschkent war er in hervorragender Form. Er siegte dort in der gleichen Gewichtsklasse über Andres Quispe Fayardo aus Chile, Achmedrabi Gwarsatilow aus Aserbaidschan, Wladislaw Andrejew aus Weißrussland und Bechbayar Erdenebat aus der Mongolei. Damit stand er im Finale, in dem er auf den Nordkoreaner Yang Kyong-il traf und gegen den er knapp mit 3:5 Wertungspunkten verlor. Er wurde damit Vize-Weltmeister.
Bei der Weltmeisterschaft im September 2015 in Las Vegas gelang Wladimir Chintschegaschwili dann verdientermaßen endlich der Gewinn des Weltmeistertitels. Dazu besiegte er Salvatore Mannino aus Italien, Georgi Wangelow aus Bulgarien, Artas Sanaa aus Kasachstan, Bechbayar Erdenebat und Hassan Rahimi aus dem Iran.
Bei der Europameisterschaft 2016 in Riga startete er in der Gewichtsklasse bis 61 kg. Er fand sich in dieser Gewichtsklasse auf Anhieb zurecht und holte sich mit Siegen über Jasin Redjalari, Mazedonien, Wolodimir Franguljan, Armenien, Hadschi Aliew, Aserbaidschan und Georgi Kalijew, Weißrussland den Titel. Bei den Olympischen Spielen dieses Jahres in Rio de Janeiro ging er wieder in die Gewichtsklasse bis 57 kg zurück. Er war auch in Rio nicht zu schlagen und wurde mit Siegen über Nurislam Sanajew, Kasachstan, Hadschi Aliew, Wladimir Dubow, Bulgarien und Rei Higuchi, Japan Olympiasieger.
2017 wechselte er dann endgültig in die Gewichtsklasse bis 61 kg. Im Mai 2017 wurde er in Novi Sad in dieser Gewichtsklasse erneut Europameister. Im Finale kam er dabei zu einem Sieg über Achmed Tschakijew, Russland. Bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Paris verlor er nach zwei gewonnenen Kämpfen gegen Gadschimurad Raschidow aus Russland, konnte sich danach aber in der Trostrunde mit Siegen über Logan Stieber aus den Vereinigten Staaten und Cengizhan Erdoğan aus der Türkei noch eine Bronzemedaille sichern.
2018 und 2019 war Wladimir Chintschegaschwili in der Gewichtsklasse bis 65 kg nicht mehr ganz so erfolgreich, wie in den Jahren zuvor in niedrigeren Gewichtsklassen.
nach Siegen über Fernando Paredas Rojas, Venezuela, Qi Mude, China und Naatste Sem Shilimela, Namibia und Niederlagen gegen Radoslaw Welikow und Hassan Rahimi, Iran
2011
5.
Moscow Lights
Feder
hinter Rasul Murtasalijew und Opan Sat, beide Russland, Toğrul Əsgərov, Aserbaidschan und Wladimir Dubow, Bulgarien
nach Siegen über Andres Quispe Fajardo, Chile, Achmedrabi Gwasratilow, Wladislaw Andrejew, Weißrusslandb und Bechbayar Erdenebat, Mongolei und einer Niederlage gegen Yang Kyong-il, Nordkorea
2015
3.
"Alexander-Medwed"-Preis in Minsk
bis 61 kg
hinter Wolodja Frangulijan, Armenien und Bechan Goigerejew, Russland
nach Siegen über Andrei Perpeliță, Moldawien, Achmednabi Gwarsatilov, Aserbaidschan, Petro Bleichuk, Ukraine und Achmed Tschakijew
2017
3.
WM in Paris
bis 61 kg
nach Siegen über Christian Nicolescu, Rumänien und Tuvshintulga Tumenbileg, Mongolei, einer Niederlage gegen Gadschimurad Raschidow, Russland und Siegen über Logan Stieber, USA und Cengizhan Erdoğan, Türkei
nach einem Sieg über Wolodja Frangulijan, Armenien, einer Niederlage gegen Iljas Bekbulatow, Russland und Siegen über Andrei Perpelita, Moldawien und Krzysztof Bienkowski, Polen
nach einem Sieg über Yun Junsik, Südkorea und einer Niederlage gegen Ismail Muszukajew, Ungarn
Erläuterungen
alle Wettkämpfe im freien Stil
OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft
Bantamgewicht, Gewichtsklasse bis 55 kg, Federgewicht, bis 60 kg Körpergewicht (bis 31. Dezember 2013); seit 1. Januar 2014 gilt eine neue Gewichtsklasseneinteilung durch den Ringer-Weltverband FILA