Wjatscheslaw Wassiljewitsch Tichonow (russischВячеслав Васильевич Тихонов; wiss. Transliteration Vjačeslav Vasil'evič Tihonov; * 8. Februar1928 in Pawlowski Possad; † 4. Dezember2009 in Moskau) war ein russischer Schauspieler und Volkskünstler der UdSSR (1974).[1] Er gehörte zu den bekanntesten Schauspielern Russlands und spielte in Dutzenden von Spielfilmen mit, die heute zum klassischen Erbe des sowjetischen Films zählen.
Tichonow absolvierte bis 1950 eine Schauspielausbildung an der Filmhochschule VGIK in Moskau. Sein Filmdebüt hatte er 1948 unter Sergei Gerassimow in der Fadejew-Verfilmung Die junge Garde. In den 1960er Jahren spielte er erfolgreiche Rollen in Samson SamsonowsOptimistische Tragödie (1963) und Sergei BondartschuksKrieg und Frieden (1966–1967), in dem er den Andrei Bolkonski darstellte. Für diese Leistung wurde er in der Leserwahl der Zeitschrift „Sowjetski ekran“ zum besten Schauspieler des Jahres gekürt. Mit dem mehrteiligen Fernsehfilm Siebzehn Augenblicke des Frühlings, in dem er einen sowjetischen Spion in Nazideutschland namens Max von Stierlitz spielte, erlangte er 1973 große Popularität.
Tichonow erhielt mehrere nationale Auszeichnungen. 1980 drehte Stanislaw Rostozki (unter dem Pseudonym Stepan Stepanow) über ihn das Filmporträt Professija – kinoaktjor. Er war von 1948 bis 1963 mit der Schauspielerin Nonna Mordjukowa verheiratet; seine beiden Kinder Wladimir Tichonow († 1990) und seine Tochter Anna Tichonowa wurden ebenfalls Schauspieler.
Filmografie (Auswahl)
1948: Die junge Garde (Молодая гвардия)
1951: In friedlichen Tagen (В мирные дни)
1953: Der Junge vom Sklavenschiff (Максимка)
1954: Об этом забывать нельзя (Ob etom sabywat nelsja)
1955: Звезды на крыльях (Swesdy na kryljach)
1956: Сердце бьётся вновь (Serdze bjotsja wnow)
1958: Дело было в Пенькове (Delo bylo w Penkowe)
1959: Piraten vor Taiwan (Чрезвычайное происшествие)
1959: Sterne im Mai (Майские звёзды)
1960: Жажда (Schaschda)
1960: Die Fahrt führt nach Le Havre (Мичман Панин)
1961: Две жизни (Dwe schisni)
1962: Das Haus in den sieben Winden (На семи ветрах)