Der Wittenheimer Burgplatz befindet sich in Westerstede-Burgforde, Ammerland, und ist eine ehemalige Burganlage, die im Jahre 1439 erstmals erwähnt wird. Der Bau der Burg ist dabei auf das Jahr 1266 datiert. Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Burg abgetragen. Fundmaterial von Ausgrabungen, das auf das 13. und 14. Jahrhundert hinweist, befindet sich im Landesmuseum für Natur und Mensch in Oldenburg.
Die Burg wurde von dem Grafen Johann von Oldenburg als Zwei-Inselanlage mit Burgplatz und separater Vorburg angelegt. Ähnliche Grenzburgen findet man in der Region, ebenfalls aus dem späten 13. und der Mitte des 14. Jahrhunderts.
1439 Urkundliche Erwähnung (Oldenburger Urkunde B. VII/327)
1515 Graf Johann V. von Oldenburg errichtete ein steinernes Herrenhaus
1596 Erweiterung durch vier Fachwerkziegelbauten und wird gräfliches Jagdhaus
1641 Um- und Neubauten durch Graf Anton Günther zu einem Marstall mit Reitbahn
1623 bis 1665 Vogtsitz von John Maxwell
1676 bis 1677 Wohnsitz von Anton Günther Maxwell
1677 bis 1694 rasche Inhaberwechsel und zunehmender Verfall
1746 Umwandlung in einen Adelssitz durch Alarich von Witken mit Park- und Gartenanlagen, nachdem er die Burg als erbliches Burgmannslehn erhalten hat. Umbenennung der Burganlage von „Burgforde“ in „Witkens Heim“ = „Wittenheim“
1773 Zerfall der Gebäude, nachdem die Familie von Witken ausstarb. Plünderungen der Burg führten schließlich zu einer öffentlichen Vergantung und zum Verkauf der Überreste. Heute befinden sich im Ammerland noch Teilstücke der Burg in Privatbesitz, z. B. eine Fachwerkziegelscheune, Schränke, Truhen, Spiegel etc.
D. Zoller: Burgen und Adelssitze im Ammerland, Cloppenburg 1971, S. 205ff
Oldenburger Jahrbuch Band 91 (1991), Sonderdruck Westerstede, Oldenburger Landesverein für Geschichte, Natur- und Heimatkunde e.V., aus dem Stadtarchiv der Stadt Westerstede
Weblinks
Eintrag von Frank Both zu Burgforde in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts