Knabe wurde 1896 als achtes Kind eines Schuhmachermeisters geboren. Nach der Schulausbildung machte Knabe eine dreijährige Malerlehre, die er mit der Gesellenprüfung beendete. Von 1914 bis 1916 nahm er als Soldat am Ersten Weltkrieg teil und verlor durch eine schwere Verwundung ein Bein. Von 1916 bis 1920 studierte er an der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule in Berlin-Charlottenburg. Danach arbeitete Knabe als freischaffender Maler und Grafiker in Berlin. Seine Arbeiten erschienen regelmäßig in der Illustrirten Zeitung (Leipzig), deren Mitarbeiter er war. Er gestaltete auch Entwürfe für die Industrie, wie AEG, Borsig und Sunlicht. Am 22. Mai 1925 gebar seine Frau Ottilie (Otti) Knabe die gemeinsame Tochter Ursula.[2]
Nach dem Zweiten Weltkrieg war er ab 1945 wieder freischaffend tätig. Anfang der 1950er-Jahre lebte Knabe im Haus Leipziger Straße 7 in Magdeburg.[5] Spätestens ab Anfang der 1960er-Jahre hatte er eine schwere Lungenkrankheit. Seine Frau konnte als technische Zeichnerin zum Lebensunterhalt beitragen.
Magdeburg
Knabe erstellte u. a. Folgen zum Magdeburger Stadtbild, wie die Holzschnitte Der Dom zu Magdeburg (1943), Das neue Magdeburg entsteht (um 1960) sowie die Holzstiche Alte Börse in Magdeburg (um 1943), Alte Strombrücke mit Johanniskirche (um 1943), Punkthaus Weinarkaden (um 1960). Knabe gestaltete in Magdeburg mehrere Wandmalereien, wie 1960 das in der Schalterhalle des Magdeburger Hauptbahnhofs (nicht erhalten) und das in der vorgeschichtlichen Abteilung des Kulturhistorischen Museums; daneben Sgraffitos in Schulen. Weiterhin entstanden Werke zur Arbeitswelt sowie vielseitige Illustrationen und Exlibris. Viele Werke von Knabe sind im Kulturhistorischen Museum Magdeburg zu finden.
Literatur
Eberhard Hölschen: Willy Knabe. In: Zeitschrift für Buchkunst und angewandte Graphik. 1934, S.42–47.
Walter von Zur Westen: Zu Knabe’s Exlibris Adolf Hitler. In: Exlibris : Buchkunst und angewandte Graphik. 1934, S.32.
↑Walter von Zur Westen: Zu Knabe’s Exlibris Adolf Hitler. In: Exlibris : Buchkunst und angewandte Graphik. 1934, S.32.
↑Willy Knabe: Mit satirischen Darstellungen des Ehe- und Kinderglückes kunstvoll gestaltete Geburtsanzeige. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Dezember 2019; abgerufen am 25. Dezember 2019 (handsignierter Linolschnitt): „Uns ist ein / Mädchen / geboren / am 22. Mai / Ursula / Viel Freude macht / Wie männiglich bekannt / Für Mann und Weib der Heilige Ehestand! / Otti & Willy Knabe / 1925“
↑Hauptkulturamt in der Reichspropagandaleitung der NSDAP/Winterhilfswerk (Hrsg.): Das Deutsche Hausbuch. Franz Eher Nachf., Berlin 1943.