Viele Messungen sind vergleichend, und der absolute Wert einer Messung ist einerseits schwierig zu bestimmen und ermöglicht des Weiteren häufig wenig bis keine zusätzliche Aussage, wenn das Resultat in der zugrunde liegenden physikalischen Einheit angegeben wird. Indem kontrollierbare Parameter variiert werden, kann das Ergebnis verschiedener Messungen verglichen werden. Durch Interpretation der Ergebnisse können Einflüsse identifiziert werden.
Ein weiterer Einsatzzweck der willkürlichen Einheit kann rein theoretischer Natur sein. Auch hier lässt sich der Einfluss verschiedener Parameter oder Ausgangslagen auf das Ergebnis darstellen. So lässt sich die Beziehung unterschiedlicher Faktoren untereinander darstellen, ohne dass zwingend das exakte Ergebnis bekannt sein muss.
Ein Beispiel einer willkürlichen Einheit ist die Internationale Einheit in der Medizin, mit welcher die Wirkung eines Wirkstoffs anhand eines Vergleichs mit einer willkürlich gelegten Referenz-Wirkung quantifiziert wird. Dadurch lassen sich verschiedene Wirksamkeiten von z. B. Hormonen, Antibiotika oder Impfstoffen oder Darreichungsformen von Medikamenten miteinander vergleichen.
Nomenklatur
Die willkürliche Einheit wird oft in technischen und wissenschaftlichen Publikationen verwendet. Da viele dieser Publikationen in Englisch erscheinen, wird die willkürliche Einheit oft auch englisch verwendet respektive abgekürzt. Verwendet werden: arb. unit,[1]arb. u., AU,[3] sowie a.u. In UCUM wird die willkürliche Einheit als [arb'U][2] dargestellt. Um Verwechslungen mit atomaren Einheitena.u. bzw. der astronomischen EinheitAU zu vermeiden, wird von vielen Fachzeitschriften empfohlen, eine eindeutige Abkürzung zu verwenden.
Einzelnachweise
↑ ab
H. Olesen: Properties and Units in the Clinical Laboratory Sciences: I. Syntax and Semantic Rules (IUPAC-IFCC Recommendations 1995). In: IUPAC (Hrsg.): Pure Appl. Chem. Band87, Nr.8/9, 1995, S.1563–1574, doi:10.1351/pac199567081563 (iupac.org [PDF]).
↑Standard abbreviations. In: Journal of Clinical Investigation. American Society for Clinical Investigation, 2. Januar 2008, abgerufen am 10. September 2010.