Willi Korte

Wilhelm A. Korte (* 1954) ist ein deutscher Jurist, Historiker und Provenienzforscher.

Leben

Korte studierte Geschichte, Rechtswissenschaft und Politik an der Freien Universität Berlin, an der Universität München und an der Georgetown University in Washington D.C. Korte ist in den 1980er Jahren nach Washington D. C. gereist, um im National Archive Besatzungsakten zu studieren.[1] Danach hat er sich auf die Recherche, Identifikation und Restitution von Kunstwerken spezialisiert, die während der Naziherrschaft, im Zweiten Weltkrieg sowie unmittelbar danach verloren gegangen waren (sogenannte Raub- oder Beutekunst). Hierzu greift er auf sein Spezialwissen über private und öffentliche Archivbestände zur Kriegs- und Nachkriegszeit zurück.

Korte ließ in den 1990er Jahren von den US-Behörden vor allem im New Yorker Kunsthandel Werke konfiszieren, die nach dem Zweiten Weltkrieg von den Russen als Trophäenkunst abtransportiert wurden. Später arbeitete er mit einer Anwaltskanzlei zusammen, um für jüdische Privatleute Besitzansprüche geltend zu machen. Bekanntheit erlangte er, als er den verschollenen Quedlinburger Domschatz aufspürte und aus den Vereinigten Staaten zurück nach Deutschland bringen konnte. Er arbeitet für die Kanzlei Andrew & Kurths.[2]

2013 recherchierte er in Düsseldorf im Auftrag des Max Stern Art Restitution Project und äußerte sich verschiedentlich zum Schwabinger Kunstfund.[3][4][5]

Literatur

  • Siegfried Kogelfranz und Willi A. Korte: Quedlinburg – Texas und zurück. Schwarzhandel mit geraubter Kunst, Droemer Knaur Verlag (1994) ISBN 3-4262-6675-X
  • Ingrid Hildebrand: Nach 53 Jahren zurück nach Kassel: Beutekunst aus den USA[2]

Einzelnachweise

  1. Moritz Geier: Raubkunst: Wie Willi Korte die Sammlung von Max Stern zurückerobert. Auf der Jagd nach geraubter Kunst. In: Süddeutsche Zeitung. 12. Oktober 2021, abgerufen am 27. Dezember 2024 (SZ, 13. Oktober 2021, Seite 8.).
  2. a b Ingrid Hildebrand: Nach 53 Jahren zurück nach Kassel: Beutekunst aus den USA. In: IDW - Uni Kassel. 28. Mai 1998, abgerufen am 27. Dezember 2024.
  3. Andreas Rossmann: Münchner Kunstfund: Das Bild von Dix ist längst bekannt. In: FAZ. 7. November 2013, abgerufen am 7. November 2013.
  4. Frank Meyer: Münchener Kunstfund ist „politisches Problem der Bundesregierung“. Kunstdetektiv Korte kritisiert Geheimhaltungstaktik Willi Korte im Gespräch mit Frank Meyer. In: Deutschlandradio. 8. November 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 9. November 2013.
  5. Andreas Rossmann: Provenienzforscher Korte zu Gurlitt: Die Franzosen hätten einen längeren Hebel. In: FAZ. Abgerufen am 14. November 2013.