Wilhelm Mila, auch Guillaume Mila (* 7. Januar1764 in Berlin; † 19. September1833 ebenda) war ein preußischer französisch-reformierter Prediger, Justizrat, Lehrer und Historiker.
Er ist vor allem als Forscher über die Geschichte Berlins bekannt und wurde nach seinem Tod auf dem Französischen Friedhof der Französisch-Reformierten Gemeinde Berlins bestattet.[2]
Wilhelm Mila war mit Daniel Chodowiecki und Aloys Hirt befreundet und machte sein Haus unter der von Aloys Hirt geprägten Begrifflichkeit Griechisches Kränzchen zum Mittelpunkt und Treffpunkt von Berliner Künstlern und Intellektuellen.
Er war mit Charlotte Luise (1771–1858), geborene Savary, verheiratet. Das Ehepaar hatte zwei Söhne (den Historien-, Porträtmaler und Illustrator Paul Mila[3] und den Prediger Max Mila (1800–1868)) und eine Tochter (Charlotte (* 1794)).
Die Milastraße im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg wurde zu Ehren von Wilhelm Mila benannt. Johann Erdmann Hummel malte in der Zeit um 1815 Porträts von Wilhelm und Luise Mila. Das Porträt Der Justizrat Guillaume Mila befindet sich in Österreich im Belvedere und das Porträt der Frau Luise Mila befindet sich seit 2001 in der Alten Nationalgalerie Berlin.
Wilhelm von Schadow malte noch in der Zeit vor seiner Abreise 1811 nach Rom ein Doppelporträt der Kinder Paul und Max Mila.
Werke (Auswahl)
als Guillaume Mila
Berolinéum, ou nouvelle Description de Berlin. Oehmigke, Berlin 1805 (Digitalisat)
als Wilhelm Mila
Reise durch die preußischen Staaten, ein Handbuch für Fremde und Einheimische zur Kenntnis der Natur- und Kunstmerkwürdigkeiten dieser Länder, nebst einem vollständigen Wegweiser durch das böhmische und schlesische Riesengebirge, den Harz und am Rhein von Mainz bis Holland. Weimar 1821 (Digitalisat)
Berlin oder Geschichte des Ursprungs der allmähligen Entwicklung und des jetzigen Zustandes dieser Hauptstadt, in Hinsicht auf Oertlichkeit, Verfassung, wissenschaftliche Kultur, Kunst und Gewerbe, nach den bewährtesten Schriftstellern und eigenen Forschungen. Nicolai, Berlin und Stettin 1829 (Digitalisat)
Literatur
Adress-Kalender der königlich preussischen Haupt- und Residenz-Städte Berlin und Potsdam. Unger, Berlin 1805, S. 24; Textarchiv – Internet Archive.
↑Oberst Michał Cichocki befehligte die Truppen des Herzogtums Warschau, Major Favange war Angehöriger des 24sten leichten Infanterieregiments und Friedrich Volmar Karl Heinrich von Clausewitz befehligte das 4. ostpreußische Infanterieregiment
↑Alfred Etzold: Der Dorotheenstädtische Friedhof. Die Begräbnisstätten an der Berliner Chaussestraße. Links, Berlin 1993, S. 22 (Digitalisat)
↑Paul Mila war Zeitgenossen als der natürliche Sohn des Junggesellen Aloys Hirt bekannt. Siehe: Claudia Sedlarz (Hrsg.): Aloys Hirt: Archäologe, Historiker, Kunstkenner. Tagung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin April 2000 (= Berliner Klassik, Band 1). Wehrhahn, Hannover 2004, S. 13, ISBN 978-3-932324-27-7