Friedrich Wilhelm Ahrbeck wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts in der durch die Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover zeitweilig verwaisten Residenzstadt Hannover geboren und wuchs während der sogenannten „Franzosenzeit“ auf. In seinen jungen Jahren erhielt er eine seiner Neigung zur Schönschrift entsprechende Vorbildung für seinen späteren Beruf.[2]
Nachdem Ahrbeck von verschiedenen Seiten aufgefordert worden war, Kalligraphie zu unterrichten, eignete er sich – nicht zuletzt den Wünschen seiner Schüler nachkommend – verschiedene Handschriften an, zunächst für den Privatunterricht.[2]
Im Jahr 1835 erhielt Ahrbeck für die damals neu gegründete Höhere Bürgerschule das – lang ersehnte – Angebot einer Tätigkeit als Lehrer der Schönschrift an der öffentlichen Anstalt. Diese – zusätzlichen – Aufgaben konnte er so gut mit seinen amtlichen Tätigkeiten als Beamter vereinbaren, dass er außerdem[2] an der 1837 gegründeten und von Adolf Tellkampf geleiteten städtischen Handelsschule in den Räumen des städtischen Lyceums am Friederikenplatz[4] einige Stunden für Schönschreibunterricht übernehmen konnte.[2]
Neben seinem Unterricht in verschiedenen Klassen und Schulen ging Friedrich Wilhelm Ahrbeck weiterhin seiner Hauptanstellung nach, in der er im Jahr 1841 als Kanzlist in den Dienst des Finanzministeriums des Königreichs Hannover überwechselte.[2][Anm. 1] Dieser Dienst und seine weiterhin erteilten Unterrichte an den beiden bisherigen Schulen waren nun allerdings so zeitintensiv, dass Ahrbeck den 1843 an ihn gestellten Antrag um zusätzlichen Unterricht an der Königlichen Kadettenanstalt zunächst ablehnen musste.[2]
Erst ab dem Jahr 1845 „[...] mußte“ Ahrbeck dann auch noch das Königliche Kadetten-Korps unterrichten, und ab 1851 dann schließlich auch am Haupt-Lehrerseminar in Hannover lehren.[1]
Im Folgejahr 1852 schenkte Wilhelm Ahrbeck der Naturhistorischen Gesellschaft Hannover eine zunächst kleine Sammlung von Käfern, die jedoch den Grundstock der durch weitere Stifter bald auf knapp 8000 Arten und Varianten in mehr als 600 Gattungen anwachsen sollte.[5] Im Adressbuch der Königlichen Residenzstadt Hannover von 1860 fand sich unter der Rubrik „Naturhistorische Privatsammlungen“ unter anderem die von dem Kanzlisten Ahrberg zusammengetragene Kollektion von Käfern gelistet.[3]
Als 1865 während der 40. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Hannover über mehrere Tage Entomologe und vor allem Lepidoterologen über mehrere Tage Vorträge geboten bekamen und Sammlungen etwa bei dem hannoverschen Senator Albers oder bei dem Professor Mühlenpford besichtigen konnten, war Ahrbeck mit mehreren Gleichgesinnten aus Hannover sowie zahlreichen angereisten Gästen der Stadt unter den Teilnehmern.[6]
↑Davon abweichend schreibt Franz Kössler in seinem Personenlexikon ... (s.d.), Ahrbeck sei bereits 1835 als Kanzlist im Königlichen Finanzministerium angestellt worden
↑ abcdefghAdolf Tellkampf: Die höhere Bürgerschule in Hannover geschildert nach zehnjährigem Bestehen von dem Direktor derselben. Helwing’sche Hofbuchhandlung, Hannover 1845, S. 4, 67, 76; Vorschau über Google-Bücher
↑Bericht der Naturhistorischen Gesellschaft Hannover. Festschrift. Geschichte und 44. – 47. Jahresbericht, 1897, S. 175; Vorschau über Google-Bücher
↑Gustav Kraatz: Kurzer Bericht über die 40ste Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Hannover und Hinblick auf die 41ste in Frankfurt a. M., in: ders. (Red.): Berliner entomologische Zeitschrift, Hrsg.: Entomologischer Verein zu Berlin, 9. Jahrgang, Berlin: Nicolai'sche Verlagsbuchhandlung (in Kommission), 1865, S. 407–410; Vorschau über Google-Bücher
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