Hörnemann wurde als Sohn des Metzgermeisters Eberhard Hörnemann und dessen Frau Claire, geb. Gerling, geboren. Nach dem Abitur wurde Hörnemann zum Arbeitsdienst und dann zum Wehrdienst eingezogen. Am Ende seiner regulären Dienstzeit begann der Krieg. Er blieb Soldat. Im Mai 1945 erfuhr er in seiner Flakstellung in Südfrankreich aus dem Radio vom Kriegsende. Er gelangte auf abenteuerliche Weise von dort mit dem Fahrrad nach Hause, ohne in Kriegsgefangenschaft zu geraten.
Nach dem Krieg studierte Hörnemann an der Universität BonnGermanistik und Kunstgeschichte bei Heinrich Lützeler. Dort lernte er auch seine Frau Brigitte Bender kennen, 1954 heirateten sie. Er war Mitglied der Donnerstag-Gesellschaft in Alfter bei Bonn, einer Gruppe von Künstlern, die es sich zur Aufgabe machte, „die verlorenen Jahre des Krieges durch […] intensiven geistigen Austausch auszugleichen.“[1] Seinen Lebensunterhalt verdiente er mit dem Schreiben von Jugendbüchern und Hörspielen.
Den Durchbruch brachte ihm 1952 das Jugendbuch „Die gefesselten Gespenster“[2]. Dieses Buch war für die damalige Zeit ein ungewöhnlicher Erfolg. Es ist seit mehr als 60 Jahren auf dem Markt.
Durch dieses Werk wurde der GütersloherBertelsmann-Verlag auf Hörnemann aufmerksam und bot ihm eine Stelle als Lektor für Jugendbücher an. Hörnemann war in den nächsten 16 Jahren in verschiedenen Positionen tätig, so begründete er den Mosaik-Verlag und war zuletzt Verlagsleiter bei Bertelsmann. 1969 stieg er dort aus und gründete in Bonn seinen eigenen Verlag, der vornehmlich Sachbücher herausgab. 1990 verkaufte er seinen Verlag an die BielefelderOetker-Gruppe und widmete sich wieder der Schriftstellerei.
Unter den Pseudonymen Gerhard Reims und Gerd Hochheide verfasste Hörnemann Sachbücher aus den Bereichen Garten und Kochen und arbeitete als Übersetzer aus dem Englischen.
Hörnemann starb im Februar 1997 in Bonn an den Folgen einer Lungenentzündung. Er ist auf dem Friedhof in Bonn-Röttgen begraben.
Roland Gööck: Marktnischen. In: Buchmarkt. Nr. 9, Düsseldorf 1980, S. 212.
Sybil Gräfin Schönfeldt: Im Mittelpunkt die Freundschaft. In: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. Nr. 76, Frankfurt am Main 1980, S. 2261.
Einzelnachweise
↑Eduard Trier: Als Freigelassener im Bonner Vorfrühling. In: Bonn – Jahre des Aufbruchs. General-Anzeiger, Bonn 1986.
↑Werner Hörnemann: Die gefesselten Gespenster: Eine ziemlich komische Geschichte um 7 Jungen, 2 Tiere, 1 Auto u. einen Spuk. Herder, Freiburg 1952 (d-nb.info [abgerufen am 21. August 2020]).