Welyki Krywtschyzi (ukrainisch Великі Кривчиці; russisch Кривчицы, polnisch Krzywczyce) ist ein Stadtviertel der westukrainischen Stadt Lemberg (im Stadtrajon Lytschakiw).
1415 wurde Krzwilyas (gekrümmter/schiefer Wald) erwähnt, danach folgten die Erwähnungen von Krzywczycze (1444) und Crziwczicze (1469). Der Ortsname bezeichnet Bewohner des gekrümmten/schiefen Orts.[1]
Im Jahre 1900 hatte die Gemeinde Krzywczyce 159 Häuser mit 1212 Einwohnern, davon waren 1121 Ruthenischsprachige, 48 Polnischsprachige, 34 Deutschsprachige, 1156 waren griechisch-katholisch, 19 römisch-katholisch, 13 jüdischer Religion, 24 anderen Glaubens.[2]
Nach dem Ende des Polnisch-Ukrainischen Kriegs 1919 kam die Gemeinde zu Polen. Im Jahre 1921 hatte sie 213 Häuser mit 1693 Einwohnern, davon waren 1587 Polen, 42 Ruthenen, 64 Juden (Nationalität), 1406 waren römisch-katholisch, 193 griechisch-katholisch, 92 Juden (Religion).[3]
Am 1. April 1931 wurde der Teil der Gemeinde im Südwesten in die Stadt eingemeindet. Im eingemeindetem neuen Stadtviertel wurde eine Arbeitersiedlung („Robotnicza Kolonia Krzywczyce“) sowie einer Villenviertel („Kolonia Profesorska“) erbaut. Nach Wolodymyr Kubijowytsch hatte [Wielkie] Krzywczyce (das Dorf) im Jahr 1939 1560 Bewohner, davon 1320 Polen, 160 Juden und 80 Ukrainer.[4] 1946 verlassen den Ort die Polen, an ihre Stelle kamen die Ukrainer aus der Umgebung von Przemyśl.[5] Erst 1962 folgte die Eingemeindung der Reste des Orts mit dem Altdorf.
↑Anna Czapla: Nazwy miejscowości historycznej ziemi lwowskiej [Die Namen der Ortschaften des historischen Lemberger Landes]. Towarzystwo Naukowe Katolickiego Uniwersytetu Lubelskiego Jana Pawła II, Lublin 2011, ISBN 978-83-7306-542-0, S.108 (polnisch).
↑Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907 (online).
↑Główny Urząd Statystyczny: Skorowidz miejscowości Rzeczypospolitej Polskiej. Tom XIII. Województwo lwowskie. Warszawa 1924 (polnisch, online [PDF]).
↑Grzegorz Rąkowski: Przewodnik po Ukrainie Zachodniej. Część IV. Lwów. Oficyna Wydawnicza „Rewasz“, Pruszków 2008, ISBN 978-83-8918870-0, S.265 (polnisch).