Der Weltfriedensrat (englischWorld Peace Council, WPC) ist eine internationale Organisation, die im November 1950 auf dem 2. Weltfriedenskongress in Warschau zur Förderung der friedlichen Koexistenz und der nuklearen Abrüstung gegründet wurde. Sein Vorläufer war ein im August 1948 aus dem Weltkongress der Intellektuellen zur Verteidigung des Friedens in Breslau hervorgegangenes Internationales Verbindungsbüro.[1] Dieser knüpfte an die Amsterdam-Pleyel-Bewegung an, die 1932 und 1933 Aktivitäten gegen die Vorbereitung eines neuen Weltkrieges entwickelte.[2]
Ihren ersten Hauptsitz hatte die Organisation in Paris. Sie wurde jedoch schon kurz darauf von der französischen Regierung beschuldigt, eine Fünfte Kolonne der Kommunisten zu sein, und ausgewiesen. Ihr Sitz wurde zunächst nach Prag verlegt und im Jahr 1954 nach Wien, das noch unter alliierter Besatzung stand. Nach Wiedererlangung der vollen Souveränität verwies auch die österreichische Regierung im Jahr 1957 die Organisation wegen staatsfeindlicher Aktivitäten des Landes.[3] 1968 wurde ein neues Hauptquartier in Helsinki eröffnet, später kehrte es unter dem Namen Institute for Peace nach Wien zurück. Nach dem Fall des Kommunismus in Osteuropa und der Beendigung der Finanzierung durch die Sowjetunion 1989[4] wurde dieser Sitz im Jahr 1990 aufgelöst.[5] Seit dem Jahr 2000 ist Athen der Sitz des World Peace Council.
↑Ruth und Walter Wimmer: Friedenszeugnisse aus vier Jahrtausenden, Leipzig Jena Berlin 1987, S. 205, ISBN 3-332-00095-0
↑Michael Ploetz, Hans-Peter Müller: Ferngelenkte Friedensbewegung? DDR und UdSSR im Kampf gegen den NATO-Doppelbeschluß. Lit-Verlag, 2004, ISBN 978-3-8258-7235-9, S. 278 auf Google Books
↑The last waltz. Die Hilfsgelder der SED für Westdeutschlands Kommunisten werden gestrichen, die DKP steht vor dem Bankrott. In: Der Spiegel. Nr.49, 1989, S.89–92 (online – 4. Dezember 1989).
↑Heinz P. Lohfeldt, Fritjof Meyer: „Andropow ist der Herr im Haus“. Der übergelaufene KGB-Major Stanislaw Lewtschenko über den Sowjetgeheimdienst und seinen Chef Andropow. In: Der Spiegel. Nr.7, 1983, S.122–133 (online – 14. Februar 1983).