Weißbach liegt im nördlichen Westerzgebirge zwischen dem Hohen Forst im Süden und der Zwickauer Mulde im Norden. Der Hauptort zieht sich größtenteils entlang der Thomas-Müntzer-Straße für etwa 5 km. Eingebettet zwischen der Bergstadt Schneeberg im Osten und der Stadt Kirchberg im Westen befindet sich Weißbach unmittelbar an der Grenze zwischen dem Landkreis Zwickau und dem Erzgebirgskreis. Die Höhenlage des Ortes variiert stark zwischen etwa 300 m ü. NHN an der Zwickauer Mulde und 550 m ü. NHN am Hohen Forst kurz vor der Kreisgrenze. Im Ortskern erreicht der Ort eine Höhe von etwa 390 m ü. NHN.
Das Dorf Weißbach wurde vermutlich gegründet zwischen 1175 und 1190. Bis Mitte des 13. Jh. war Weißbach vermutlich ein Kolonialgebiet der Vögte von Weida (Herrschaft Isenburg).
Ende des 13. bis Mitte des 15. Jh. war das Dorf wahrscheinlich der Herrschaft Hartenstein zugehörig. Um 1450 wurde Weißbach als Teil der Herrschaft Wildenfels kirchlich eigenständig. 1515 Wurde eine Dorfkirche erbaut. Im Jahre 1625 wurde die Schule im Ort erstmals erwähnt. 1694 fuhr erstmals eine Postkutsche in Richtung Schneeberg durch den Ort. 1705 wurde eine zweite Schule erwähnt. 1835 bis 1838 fand ein (Um)bau des dritten Schulgebäudes statt. 1871, im Jahr der Errichtung des deutschen Kaiserreichs, wurde ein viertes Schulgebäude in Weißbach gebaut. 1896 erhielt Weißbach eine eigene Postagentur. 1903 wurde die Zentralschule, in welcher sich heute die Grundschule Langenweißbach befindet, eingeweiht. 1910 wurde die Gemeinde Weißbach ans Stromnetz angeschlossen. Im Jahr 1930 gab es 273 Butterhändler im Dorf. Zu dieser Zeit ist Weißbach überregional für seine Butter bekannt gewesen.
Ende des Zweiten Weltkrieges
1944 wurde nahe dem Ort am Hohen Forst Bergbau mit zum Teil BritischenKriegsgefangenen betrieben (Engländerstolln). Weißbach war, wie viele andere Orte im westlichen Erzgebirge nach der Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945 für einige Zeit weder von Amerikanischen, noch Sowjetischen Truppen militärisch besetzt worden. Vor allem für den für ganze 6 Wochen lang unbesetzt gebliebenen Landkreis Schwarzenberg hat sich nach und nach der Begriff „Republik Schwarzenberg“ als Bezeichnung für diesen Zeitraum durchgesetzt. Jedoch wird jener Begriff von einigen Personen ebenfalls für sämtliche andere Ortschaften dieser Region verwendet, welche in diesem Zeitraum unbesetzt blieben. Demnach könnte ebenfalls Weißbach zum Gebiet der „Republik Schwarzenberg“ bis Anfang Juni 1945 gezählt werden. Am 11. Mai 1945 wurde der amtierende Bürgermeister der Gemeinde Weißbach Trautenhahn seines Amtes enthoben. Am 15. Mai bildete sich daher ein „Antifaschistischer Aktionsausschuss“. Anfang Juni 1945 wurde Weißbach von Truppen der Vereinigten Staaten von Amerika besetzt.
Nach 1945
1965 wurde die erste Buslinie durch Weißbach geschaffen. 1967 wurde die Verbindungsstraße nach Langenbach gebaut. 1983 wurde eine Gemeinschaftsantennenanlage geschaffen. 1991 erschien erstmals das Weißbacher Gemeindeblatt. 1996 vereinigten sich die Gemeinden Langenbach und Weißbach zur Einheitsgemeinde Langenweißbach.
Seit 2006 gehört die Kirchgemeinde Weißbach zur neu gegründeten Kirchgemeinde Langenweißbach im Kirchenbezirk Zwickau.
Die ev.-meth. Kirchengemeinde Weißbach gehört zum Kirchenbezirk Schneeberg.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die spätgotischeSalvatorkirche im Ortsteil Weißbach ist reich ausgestattet. Sie entstand in den Jahren 1515/16 und wurde 1694 umgebaut. Der spätgotische Flügelaltar von Peter Breuer stammt aus den Jahren 1518/20. Decke und Emporen sind bemalt. Die Kanzel ist von 1693, das Kruzifix von 1695. Ferner besitzt die Kirche lebensgroße Holzschnitte der Reformatoren Luther und Melanchthon aus dem 16. Jahrhundert.
In Weißbach befindet sich am Waldrand des Hohenforstes das Vereinsbergwerk (Schaubergwerk) Engländerstolln (1944) mit angeschnittenem mittelalterlichenAltbergbau der Martin-Römer-Stolln. Es kann regelmäßig besichtigt werden.
↑Hans-Jürgen Beier, Hella Vogt, Joachim Perlick: Festschrift Schul- und Heimatfest Weißbach. Hrsg.: Arbeitsgruppe Schul- und Heimatfest unter Vorsitz des Bürgermeisters Jörg Richter im Auftrag der Gemeindeverwaltung Langenweißbach. Beier & Beran, Langenweißbach 2003, ISBN 3-930036-88-6.
↑Weißbach (1). In: Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen. Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V, 2021, abgerufen am 23. März 2024.