Die Wasserburg Abtei Thierfeld, auch Wal oder Ehrlerinsel genannt, ist eine abgegangeneWasserburg im Norden Thierfelds in Sachsen. Sie wird im Volksmund auch „Ehrlerinsel“ oder „Wal“ genannt (eine regionale Bezeichnung des mittelalterlichen Burgtypes Motte (Turmhügelburg)).
Die Wasserburganlage, die von 1230 bis 1536 in den Besitz des bestehenden Zisterzienserklosters Grünhain kam, liegt abseits der Dorfstraße im oberen Thierfeld. Tonscherbenfunde, die sich nicht auf die Zeit vor das 14. Jahrhundert datieren lassen und sich heute im Burgmuseum Stein befinden, weisen darauf hin, dass die Burganlage von den Grünhainer Mönchen angelegt wurde. Der nebenan stehende Gutshof sowie ein Areal mit mehreren Anwesen heißen heute noch „Abtei“.
Die Burgstelle zeigt heute den noch wassergefüllten Ringteich der Inselanlage, den trockengelegten größeren westlichen Teich und die Wallumgrenzung. 1938 wurde die Anlage unter Denkmal- und Heimatschutz gestellt.
Im unteren Thierfeld befindet sich der Burgstall einer weiteren Wasserburg, der Wasserburg Thierfeld.
Werner Hülle: Westausbreitung und Wehranlagen der Slawen in Mitteldeutschland. Hrsg.: Barth, Leipzig 1940. Leipzig 1940 (Habilitationsschrift von 1936).
"Wasserburg Thierfeld II", In: Kollektiv der Natur- und Heimatfreunde: Die Burg Stein bei Hartenstein und ihre Umgebung. Hartenstein 1974. Achte Ausgabe wohl von 1985. (es war eine überarbeitete Neuausgabe der älteren Literatur "Heimatkundliches Lehr- und Wandergebiet Hartenstein im Erzgebirge"), S. 31 (oder 32 in achter Auflage)