Die Wandertrilogie Allgäu ist ein Fernwanderwegenetz, das aus den drei Hauptrouten – Wiesengänger, Wasserläufer und Himmelsstürmer Route – besteht und durch die verschiedenen Landschaftsformen des Allgäus und in einem Abschnitt durch das Tannheimer Tal führt. Die Routen sind miteinander verbunden und durch Leitern verknüpft, so dass der Wanderer sich seine Etappen individuell zusammenstellen kann.
Die Wandertrilogie Allgäu wurde 2014 mit 33 Partnerorten eröffnet. Die Umsetzung erfolgte durch die Allgäu GmbH.[1] Die Eröffnung fand am 27. Juli 2014 im Festspielhaus Füssen statt.[2]
Verlauf
Die Wandertrilogie Allgäu führt durch das Allgäu und das Tannheimer Tal. Insgesamt gibt es 54 Etappen, Die Länge der Etappen bewegt sich zwischen acht und 26 Kilometern. Das Weitwanderwegenetz der Wandertrilogie führt über drei Höhenlagen.
Die Wandertrilogie Allgäu besteht aus den drei Routen:
Wiesengänger Route: 424 km mit 22 Etappen
Wasserläufer Route: 383 km mit 26 Etappen
Himmelsstürmer Route: 433 km mit 24 Etappen
Alle drei Routen stehen für eine Landschaftsebene/Höhenlage und verbinden die 34 Orte entlang der Wandertrilogie miteinander. Die Übergänge zwischen den Routen sind fließend. In den Abschnitten, in denen die Routen parallel verlaufen, wird die Wiesengänger Route zur Wiesengänger-Wasserläufer-Route und die Wasserläufer Route zur Wasserläufer-Himmelsstürmer-Route. Außerdem gibt es Verbindungswege, die sogenannten Trilogie-Leitern, die einen Wechsel zwischen den Routen und somit die drei Routen zu einem Wegenetz verbinden.[3]
Das Wegenetz der Wandertrilogie ist ausgeschildert mit dem sogenannten Steinmännle-Signet, welches je nach Route grün (Wiesengänger), blau (Wasserläufer) oder rot (Himmelsstürmer) ist. In dem Bereich, wo sich die Routen überschneiden (Wiesengänger-Wasserläufer und Wasserläufer-Himmelsstürmer) ist das Signet zweifarbig (grün-blau und blau-rot).
Die Routen besitzen jeweils unterschiedliche Schwierigkeitsgrade, die einzelnen Etappen sind jedoch so konzipiert, dass sie von Wanderern mit durchschnittlicher Kondition gut an einem Tag bewältigt werden können.
Besonderheiten
Das Allgäu ist bei der Wandertrilogie wie bei der Radrunde Allgäu in verschiedene Erlebnisräume, die sogenannten Trilogie-Räume, unterteilt. Während des Wanderns soll nicht nur die Natur und Landschaft des Allgäus, sondern auch die Kultur und Geschichte der Region mithilfe von Helden und Wahrzeichen für den Wanderer erlebbar gemacht werden. Erzählt wird auf den Routen und Etappen der Wandertrilogie die Geschichte von Persönlichkeiten, die das Allgäu geprägt haben, wie König Ludwig II., Sebastian Kneipp oder Carl Hirnbein. Aber auch landschaftliche Besonderheiten wie Moore oder Flüsse können als „Helden“ ihren jeweiligen Trilogie-Raum repräsentieren.
Den Orten entlang der Wandertrilogie werden dabei besondere Rollen zugewiesen. Die sogenannten Portalorte bilden den Einstieg in die jeweiligen Trilogie-Räume. In den zehn Portalorten der Wandertrilogie wird die Geschichte des jeweiligen Trilogie-Raums erzählt. In den 13 Etappenorten wird jeweils eine andere Facette dieser Geschichte des Trilogie-Raums beleuchtet, während weitere zehn Themenorte jeweils eine ganz besondere Geschichte, Sage oder historische Person herausgreifen und symbolisieren, wie beispielsweise die Heilige Crescentia oder Carl Hirnbein.
Am Anfang bzw. Ende einer Etappe eines Partnerortes befindet sich ein sogenannter Start- oder Willkommensplatz. Die Routen führen immer von Ort zu Ort bzw. zu Etappenpunkten, an denen beispielsweise DAV-Hütten als Übernachtungsmöglichkeit zur Verfügung stehen.
Die Trilogie-Räume und Orte sind mit einem besonderen Mobiliar ausgestattet, welches die Geschichten der Räume symbolisiert. Beispielsweise zeigt eine Bank in Form einer Chaiselongue dem Wanderer, dass er sich im Trilogie-Raum „Schlosspark“ befindet. Eine Bank in Form einer Sitzbadewanne symbolisiert den Trilogie-Raum „Glückswege“, in dem Pfarrer Sebastian Kneipp gewirkt hat.[4]
Die Wiesengänger Route führt auf 22 Etappen und 424 Kilometer im Westen des Allgäus durch Hügellandschaften und im Osten bzw. im Landkreis Unterallgäu durch die Terrassenlandschaft. Die Etappen sind etwas länger, aber vom Schwierigkeitsgrad eher einfach und führen durch flachere Gegenden.
Die Himmelsstürmer Route führt über 24 Etappen und 433 km durch die Naturschutzgebiete der Allgäuer Hochalpen und dem Naturpark Nagelfluhkette. Sie ist die anspruchsvollste Route der Wandertrilogie durch ihren Verlauf durch die Gebirgslandschaften der Allgäuer Alpen. Da diese Route viele Höhenmeter überwindet, sind die Tagesetappen kürzer. Wanderer auf dieser Route sollten über alpine Erfahrung verfügen und trittsicher und schwindelfrei sein.
Nr.
von
bis
Strecke
(km)
Aufstieg
(hm)
Abstieg
(hm)
1
Halblech
Kenzenhütte
13,9
698
201
2
Kenzenhütte
Tegelberg
10,3
976
573
2a
Kenzenhütte über Hochplatte
Tegelberg
13,8
1.291
870
3
Tegelberg
Füssen
11,5
314
1221
4
Füssen
Pfronten
17,3
854
787
5
Pfronten
Nesselwang
10,6
673
635
6
Nesselwang
Oy-Mittelberg
14,2
746
708
7
Oy-Mittelberg
Rettenberg
24,3
593
727
8
Rettenberg
Burberg
17,2
1043
1098
9
Burgberg
Alpe Gund
17,0
1.060
340
9a
Burgberg (Verbindung)
Sonthofen
8,2
34
34
9b
Burgberg (Verbindung)
Blaichach
9,6
170
60
9c
Burgberg (Alternative)
Immenstadt
22,2
832
876
10
Alpe Gund
Immenstadt
10,1
140
880
10a
Alpe Gund (Verbindung)
Missen-Wilhams
19,7
460
1.080
11
Immenstadt
Oberstaufen
19,8
670
550
12
Oberstaufen
Staufner Haus
19,4
1.622
784
12a
Oberstaufen (Alternative)
Staufner Haus
17,9
1.397
550
13
Staufner Haus
Balderschwang
15,0
583
1.165
13a
Staufner Haus (Alternative)
Balderschwang
21,3
809
1.471
14
Balderschwang
Grasgehren
20,3
1.242
860
15
Grasgehren
Ofterschwang
11,6
552
1.142
16
Ofterschwang
Fischen
9,9
105
197
17
Fischen
Oberstorf
13,5
369
312
18
Oberstdorf
Edmund-Probst-Haus
12,2
1.303
196
18a
Oberstdorf (Alternative)
Edmund-Probst-Haus
7,3
1.099
2
19
Edmund-Probst-Haus
Schwarzenberghütte
8,2
228
799
20
Schwarzenberghütte
Bad Hindelang
17,9
640
1.193
21
Bad Hindelang
Schattwald
14,5
943
660
22
Schattwald
Tannheim
10,9
253
247
23
Tannheim
Bad Kissinger Hütte
13,6
1.008
336
24
Bad Kissinger Hütte
Pfronten
12,0
394
1.314
24a
Bad Kissinger Hütte (Alternative)
Pfronten
12,7
334
1.265
Berghütten entlang der Wandertrilogie
Entlang der Wandertrilogie befinden sich mehrere Berghütten, die oftmals als Etappenpunkte und Übernachtungsmöglichkeit dienen.