Viele seiner Arbeiten gingen in der Zeit des Nationalsozialismus verloren oder wurden zerstört, darunter die Monumentalplastik „Michael hilf!“, die er 1928 zunächst als Gipsmodell entworfen hatte. Anschließend in Kupfer getrieben war die den Erzengel und Drachenbezwinger Michael darstellende Figur mit 15 Metern Höhe sein größtes und bekanntestes Werk und stellte bis dahin den Höhepunkt seiner bildhauerischen Laufbahn dar. Als Kriegerdenkmal des Ersten Weltkriegs für Gefallene wurde sie 1932 im Eingangsbereich des Grenzlandstadions in Rheydt aufgestellt, aber schon 1940 wieder beseitigt und für den Kriegsbedarf eingeschmolzen.[4]
In den 1930er Jahren erfolgte eine intensive bildhauerische Tätigkeit, dann ab 1940 bis zu seinem Tod die Hinwendung zu einer anthroposophisch orientierten Malerei.
Er starb in seinem Atelier, in der von ihm 1935 gegründeten anthroposophischen Hofgemeinschaft Mucherwiese in Bad Honnef, wohin er sich mit gleichgesinnten Freunden in der Nazi-Zeit zurückgezogen hatte.
Der schriftliche Nachlass Kniebes befindet sich im Rheinischen Archiv für Künstlernachlässe in Bonn.
Kniebe, Walther. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band3: K–P. E. A. Seemann, Leipzig 1956, S.69–70 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
Walther Kniebe – Das grafische Werk und das plastische Werk, hrsg. vom Verein Mucherwiese e.V., Bad Honnef 2020, Katalog zur Ausstellung anlässlich des 50. Todestages.
Georg Kniebe, Heinz Georg Häußler: Michael. Walther Kniebe und sein Denkmal „Michael hilf!“. R. Geering, Dornach 1984, ISBN 3-7235-0386-1 (Inhaltsverzeichnis).
Maja Galle: Der Erzengel Michael in der deutschen Kunst des 19. Jahrhunderts. utzverlag, München 2016, S. 171 f.
↑Verein Mucherwiese e.V. (Hrsg.): Walther Kniebe – Das grafische Werk und das plastische Werk. Bad Honnef 2020.
↑Frank Henseleit: Der Bildhauer Bernhard Bleeker (1881–1968). Leben und Werk. Band 2: Werkverzeichnis, Ausstellungen, Bibliographie, Register, Abbildungsnachweis und Anhang. Dissertation, Universität Augsburg, 2005, S. 24 (bibliothek.uni-augsburg.de PDF).
↑Max Schmid: Hundert Entwürfe aus dem Wettbewerb für das Bismarck-National-Denkmal auf der Elisenhöhe bei Bingerbrück-Bingen. Düsseldorfer Verlags-Anstalt, Düsseldorf 1911, S. 41 (Digitalisat).
↑Maja Galle: Der Erzengel Michael in der deutschen Kunst des 19. Jahrhunderts. S. 171.