Walter Werner Arndt war ein Sohn des Breslauer Chemieprofessors Fritz Arndt und der Julia Heimann, er hatte den älteren Bruder Heinz Wolfgang Arndt und die Schwester Bettina. Sein Vater war 1915 an die osmanische Universität Darülfünun gegangen und musste bei Kriegsende zurückkehren. Seine Mutter kehrte schon 1917 mit den Söhnen wegen ihrer nächsten Niederkunft zu ihren Eltern nach Breslau zurück. Walter Werner Arndt besuchte in Breslau die Schule. Die Ehe der Eltern wurde 1925 geschieden, und die Kinder blieben beim Vater, der 1930 seine Haushälterin heiratete. Fritz Arndt wurde nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten im April 1933 als „Halbjude“ von der Universität Breslau entlassen, und die Familie emigrierte im selben Jahr nach England.
Arndt veröffentlichte 1963 seine englische Fassung von Alexander PuschkinsVerseposEugen Onegin, für die er mit dem Bollingen Prize für Übersetzung ausgezeichnet wurde. Im New York Review of Books eröffnete Vladimir Nabokov eine literarische Fehde mit seinem EssayOn Translating Pushkin Pounding the Clavichord, Arndts antwortete mit Goading the Pony.[1] Nabokovs eigene wortgetreue, aber ungereimte englische Fassung war kurz nach der von Arndt erschienen. Edmund Wilson hielt sich an die von Arndt vertretene literarische Form des Originals und setzte dabei seine persönliche Freundschaft mit Nabokov aufs Spiel.
Germanic dialect evolution in lexico-statistic time perspective. Chapel Hill, 1955
Lewis Levine, Walter Arndt: Grundzüge moderner Sprachbeschreibung. Tübingen: Niemeyer, 1969
Pushkin Threefold. London, 1972
Faust : a tragedy ; backgrounds and sources, the author on the drame, contemporary reactions, modern criticism. Übersetzung Walter W. Arndt. Hrsg. Cyrus Hamlin. New York: Norton, 1976
The genius of Wilhelm Busch : comedy of frustration ; an English anthology. Edited and translated by Walter Arndt. Berkeley : University of California Press, 1981
Songs of love & grief : Heinrich Heine. Translation by Walter W. Arndt. With a foreword and notes by Jeffrey L. Sammons. Evanston, Ill. : Northwestern Univ. Press, 1995
Ruslan and Liudmila
Alexander Pushkin: Collected Narrative and Lyrical Verse
A Picaro in Hitler's Europe. 2003
Literatur
Arndt, Walter Werner, in: Werner Röder; Herbert A. Strauss (Hrsg.): International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933–1945. Band 2,1. München : Saur, 1983, ISBN 3-598-10089-2, S. 32f.
Barry P. Scherr: Walter W. Arndt, 1916–2011, in: The Slavic and East European Journal, Vol. 55, No. 2 (SUMMER 2011), S. 267–269
Arndt, Walter Werner, in: Utz Maas: Verfolgung und Auswanderung deutschsprachiger Sprachforscher 1933–1945. Osnabrück 1996, S. 29f.
Peter Coleman, Selwyn Cornish, Peter Drake, Bettina Arndt: Arndt's Story: The life of an Australian economist. Asia Pacific Press, 2007