Waffenbrüderschaft 80 war die Bezeichnung eines Großmanövers der Streitkräfte der Staaten des Warschauer Vertrags, das anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Militärbündnisses vom 4. bis 12. September 1980 auf dem Territorium der Deutschen Demokratischen Republik stattfand.[1]
Das Manöver stand unter dem Motto „Vereint für Frieden und Sozialismus – dem Feind keine Chance“.[2] Von Sicherheitsexperten im Führungsstab der Bundeswehr wurde Waffenbrüderschaft 80 lediglich ein „demonstrativer Charakter“ unterstellt; es habe nur geringe Aussagekraft über die wirkliche Kampfstärke der Verbündeten im Warschauer Pakt.[1]
Im Südabschnitt wehrten Einheiten der NVA, der tschechoslowakischen Volksarmee und rumänische Streitkräfte gemeinsam einen Überraschungsangriff starker feindlicher Kräfte ab und gingen zum Gegenangriff über. Im Mittelabschnitt wirkten sowjetische, polnische, ungarische Einheiten sowie Artilleriekräfte der DDR und Bulgariens zusammen. Darunter ein aus der Sowjetunion eingeflogener Fallschirmjägerverband. Im Nordabschnitt verhinderten Einheiten der NVA und der Sowjetarmee eine feindliche Landung von Marineinfanterie und führten bei einem Gegenangriff eine Seelandung durch, bei der zwei neue Typen von Luftkissenfahrzeugen zum Einsatz kamen.
Literatur
Wörterbuch zur Deutschen Militärgeschichte. Militärverlag der DDR, Berlin 1985, S. 1035 f.
Oliver Bange: Sicherheit und Staat: Die Bündnis- und Militärpolitik der DDR im internationalen Kontext 1969 bis 1990. In: Militärgeschichte der DDR. Band25. Ch. Links, Berlin 2017, ISBN 978-3-86153-934-6, S.365ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Waffenbrüderschaft 80. Warschauer-Pakt-Manöver des Jahres 1980. Oberst a. D. Erich Sobik. In Truppenpraxis 2/1981 Darmstadt, Wehr und Wissen Verlagsgesellschaft.
↑ abTarnung vom Förster. In: Der Spiegel. Nr.39, 1980 (online – 22. September 1980).
↑Internationale Redaktion „Waffenbrüderschaft 80“: Waffenbrüderschaft – Manöver September 80 in der Deutschen Demokratischen Republik. Nr.3, September 1980 (nva-forum.de [PDF; 1,6MB; abgerufen am 5. Oktober 2018]).