Die Wachthäuser der Aachener Stadtmauer waren entlang der Innenseite der Aachener Stadtmauer verteilt. Von der inneren Stadtmauer (gebaut ab 1172) ist die Existenz von Wachthäusern nicht überliefert. Von der äußeren Stadtmauer (gebaut ab 1300) sind einige Wachthäuser namentlich bekannt, andere wurden einfach nach dem Stadttor bezeichnet, in dessen Nähe sie lagen. Keines der Wachthäuser der Aachener Stadtmauer ist heute noch erhalten.
Die meisten Wachthäuser waren direkt an die Stadtmauer angebaut. Sie hatten in der Regel ein Pultdach, das die Höhe der Mauer nicht überstieg von und der Mauer aus schräg abfiel.
Die Wachthäuser dienten als Aufenthaltsort für die Wachmannschaften der Tore und Türme und zum Lagern von Waffen und Munition.
Bei den Wachthäusern, die nicht direkt an einem Stadttor lagen, befanden sich an der Außenseite der Stadtmauer zur zusätzlichen Verteidigung der Mauerabschnitte zwischen den Türmen und Toren Erker, die über einen kurzen, durch die Mauer führenden Gang direkt von dem Wachthaus aus zugänglich waren.
Das Wachthaus am Jakobstor lag neben dem Jakobstor in Richtung zum Lavenstein hin. Es hatte eine Länge von 16,10 m und eine Tiefe von 5,80 m. Die Mauern gingen bis zur Krone der Stadtmauer, das Dach ragte darüber hinaus.
Das Wachthaus am Rostor lag direkt neben dem Rostor in Richtung zum Karlsturm hin. Das Wachthaus hatte eine Länge von 11,60 m und eine Tiefe von 6,70 m. Es hatte zwei Geschosse und ragte über die Stadtmauer hinaus. Die hier untergebrachten Wachmannschaften dienten sowohl dazu, das Rostor zu bemannen, als auch den in zehn Meter Entfernung erfolgenden Wasserdurchtritt des Baches Pau durch die Stadtmauer zu bewachen. Nach dem Abriss des Rostors zu Beginn des 19. Jahrhunderts diente das Wachhaus als Wohnung städtischer Angestellter.