Vuelta a Bolivia 2008
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Austragungsland
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Bolivien Bolivien
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Austragungszeitraum
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2.–9. November 2008
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Etappen
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acht Etappen
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Gesamtlänge
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1286 km
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Starterfeld
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111 Fahrer aus 8 Nationen in 20 Teams (davon 74 im Ziel angekommen)
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Sieger
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Gesamtwertung
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1. Kolumbien Fernando Camargo 30:45:58 h 2. Bolivien Óscar Soliz + 0:39 min 3. Kolumbien Alvaro Sierra + 0:58 min
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Teamwertung
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Kolumbien Lotería de Boyacá - Indeportes 92:22:10 h
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Wertungstrikots
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Gesamtwertung
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Kolumbien Fernando Camargo
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Punktewertung
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Argentinien Edgardo Simon
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Bergwertung
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Bolivien Óscar Soliz
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2009 →
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Die 1. Vuelta a Bolivia fand vom 2. bis zum 9. November 2008 in Bolivien statt.
Das Radrennen gehörte zur UCI America Tour 2009, wo es in die Kategorie 2.2 eingestuft war. Damit erhielten die ersten acht Fahrer der Gesamtwertung und die ersten drei jeder Etappe sowie der Träger des Gelben Trikots des Gesamtführenden nach jeder Etappe Punkte für die America-Rangliste. Insgesamt wurden 51.000 Dollar an Prämien ausgeschüttet.
Gesamtsieger des Etappenrennens wurde der Kolumbianer Fernando Camargo (Lotería de Boyacá - Indeportes). Er siegte mit 39 Sekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten Bolivianer Óscar Soliz von der Equipo Villazon, der zudem die Bergwertung für sich entscheiden konnte. Das Podium wurde komplettiert von Camargos Landsmann Álvaro Sierra (Cortez Genex Los Andes).
Teilnehmer
Am Start standen 13 einheimische bolivianische Mannschaften, die sich durch eine vordere Platzierung im nationalen Teamranking des bolivianischen Radsportverbandes qualifiziert hatten[1], sowie sieben ausländische Teams aus Argentinien, Mexiko, Ecuador, Kolumbien, Peru, Brasilien und Chile, davon zwei Continental Teams. Deutschsprachige Fahrer nahmen nicht teil.
- Continental Teams
- Mexiko Tecos de la Universidad Autónoma de Guadalajara
- Kolumbien Lotería de Boyacá - Indeportes
- Sonstige Teams aus dem Ausland
- Ecuador Éspoli Ecuador
- Peru Romero 33
- Brasilien Dataro
- Nationalmannschaften
- Argentinien Argentinien
- Chile Chile
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- Regionale Teams aus Bolivien
- Bolivien Equipo Villazon
- Bolivien Sinchi Wayra
- Bolivien Glas Casa Real
- Bolivien Pío Rico Z Sport
- Bolivien Energy Sol
- Bolivien Gobierno Municipal de Oruro
- Bolivien Andalucía
- Bolivien Los Andes
- Bolivien Prefectura de Chuquisaca
- Bolivien Luis Reque Paracaya
- Bolivien Maniac 17-45
- Bolivien Gobierno Municipal de San Lorenzo
- Bolivien Policía Nacional
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Etappen
Die Vuelta a Bolivia startete im flacheren, heißen Osten des Landes und führte die Fahrer durch die Provinzen Santa Cruz, Cochabamba, Oruro und La Paz in den bergigen, kühlen Westen, wo während der fünften Etappe mit dem 4.500 Meter hoch gelegenen La-Cumbre-Pass in den Anden der höchste Punkt des Rennens erreicht wurde. Wegen dieser Höhenlage wurde der Wettbewerb auch als "Dach der Radsportwelt" bezeichnet.[2] Die dritte Etappe von Buena Vista nach Villa Tunari war mit 207 Kilometern der längste Abschnitt der Rundfahrt, während sich die beiden letzten Tage der Vuelta in je zwei Halbetappen untergliederten, die zwischen der Hauptstadt La Paz und dem Titicacasee verliefen. Insgesamt gab es während der acht Etappen 21 Zwischensprints und sieben Bergwertungen, davon eine der Ehrenkategorie (La Cumbre), zwei der ersten Kategorie, zwei der zweiten Kategorie und zwei der dritten Kategorie[3].
Rennverlauf
Den ersten Etappensieg in der Geschichte der Vuelta a Bolivia sicherte sich der Chilene Luis Fernando Sepúlveda (Nationalmannschaft), der an einem Zwischensprint 60 Kilometer vor dem Ende angriff und einen Vorsprung von 45 Sekunden vor dem Hauptfeld, das vom Argentinier Edgardo Simón angeführt wurde, ins Ziel in Santa Cruz de la Sierra rettete[4].
Am folgenden Tag konnte Sepúlveda das Gelbe Trikot des Gesamtführenden als Etappenzweiter verteidigen, er musste sich im Sprint einer fünfzehn Fahrer starken Spitzengruppe nur dem Argentinier Gerardo Fernández (Nationalmannschaft) geschlagen geben. Da die Spitzengruppe fast fünfeinhalb Minuten auf das Hauptfeld herausgefahren hatte, war hier bereits eine Vorentscheidung in der Gesamtwertung zugunsten der fünfzehn Tagesbesten gefallen[5].
Der dritte und der vierte Tagesabschnitt endeten jeweils in einem Massensprint-Sieg von Edgardo Simón (Nationalmannschaft Argentinien).
Zwei Ausreißer machten den fünften Tagessieg der Rundfahrt unter sich aus. Dabei distanzierte Javier Salas (Clas Casa Real) seinen Fluchtgefährten Álvaro Sierra (Los Andes) im Sprint. Luis Sepúlveda konnte dagegen nicht mit den Besten mithalten und verlor die Gesamtführung an Gerardo Fernández (Nationalmannschaft Argentinien).
Alfredo Ríos (Sinchi Wayra) war auf dem sechsten Tagesabschnitt der erste einheimische Etappensieger der Vuelta a Bolivia, als er seine beiden Landsmänner Jhonny Burgos und Edwin Callisaya im Sprint eines Spitzentrios hinter sich lassen konnte[6]. Daniel Diaz (Glas Casa Real) übernahm dabei die Gesamtführung von seinem Landsmann Gerardo Fernández, der auf Rang neun zurückfiel.
Am folgenden Tag setzte sich auf der morgendlichen Halbetappe der Kolumbianer Javier Zapata (Los Andes) in San Pablo de Tiquina als Solist mit fünfzehn Sekunden Vorsprung auf eine zehnköpfige Verfolgergruppe durch, während sein Landsmann Graciano Fonseca (Lotería de Boyacá – Indeportes) das Gelbe Trikot des Gesamtführenden überstreifte. Am Nachmittag war es erneut ein Kolumbianer aus dem Team Los Andes, nämlich Álvaro Sierra, der sich als Solist den Etappensieg sichern konnte[7].
Im Einzelzeitfahren der Etappe 8a wurde das Gesamtklassement dann noch einmal völlig neu geschrieben. Fernando Camargo (Lotería de Boyacá - Indeportes) absolvierte den 39 Kilometer langen Kurs am Schnellsten und übernahm damit das Gelbe Trikot von Graciano Fonseca, der auf Position fünf zurückfiel. Die Tageszweiten und -dritten Óscar Soliz (Equipo Villazon) und Alvaro Sierra nahmen diesen Rang nun auch im Gesamtklassement ein, wobei Soliz zeitgleich mit Camargo lag.
Soliz' Mannschaftskollege Yamil Montaño sorgte zum Abschluss der Rundfahrt schließlich noch für einen weiteren bolivianischen Erfolg mit knappen sechs Sekunden Vorsprung vor Verfolger Luis Mancilla (Nationalmannschaft Chile). Obwohl das Feld in mehrere Teile zerfallen war, änderte sich auf den ersten drei Plätzen der Gesamtwertung nichts mehr, vor allem, weil Soliz durch einen Sturz auf den letzten Kilometern sogar noch Zeit auf Camargo verlor und so die Chance verpasste, durch eine Zeitbonifikation noch am Kolumbianer vorbeizuziehen[8].
Endergebnis
Gesamtwertung
Weitere Wertungen
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Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Finalmente serán 20 equipos en la Vuelta a Bolivia, auf: deportesbolivia.blogspot.de (spanisch)
- ↑ Éspoli de Ecuador en Vuelta Ciclista a Bolivia, auf: eluniverso.com (spanisch)
- ↑ Etapas - I Vuelta a Bolivia, auf: fidesciclismo.com (spanisch) (Memento vom 25. Oktober 2008 im Internet Archive)
- ↑ Ciclismo: Chileno Sepúlveda gana primera etapa en Vuelta a Bolivia, auf: emol.com (spanisch)
- ↑ Ciclismo: Luis Sepúlveda sigue líder en la Vuelta a Bolivia, auf: emol.com (spanisch)
- ↑ La tricolor flamea en la Vuelta, auf: fidesciclismo.com (spanisch)
- ↑ Vuelta a Bolivia con sabor a café, auf: deportesbolivia.blogspot.de (spanisch)
- ↑ VUELTA BOLIVIA, auf: escarabajoscolombianos-agarci.blogspot.de (spanisch)