Waidacher trat zum 12. Februar 1932 der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 895.838)[4] und war seit 1935 Führer der Tiroler SA-Brigade.[5] Er wurde am 9. März 1938 kurz vor dem „Anschluss“ wegen illegaler nationalsozialistischer Betätigung gefasst und in Gewahrsam genommen.[6] Zur Zeit des Nationalsozialismus hielt Waidacher Festreden bei Gedenkfeiern der Höttinger Saalschlacht von 1932.[1]
Gemeinsam mit anderen SA-Mitgliedern war er für die gewalttätige Verfolgung mehrerer jüdischer Familien während des Novemberpogroms 1938 in Innsbruck verantwortlich.[1]
Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs kämpfte Waidacher im Polen-Feldzug und wurde verwundet. Während des Norwegen-Feldzuges nahm er als Freiwilliger am Fallschirmeinsatz in Bardufoss teil. Vinzenz Waidacher diente zuletzt als Leutnant der Reserve und Kompanie-Führer in der 6./Gebirgsjäger-Regiment 136. Waidacher fiel am 10. September 1941 auf Höhe 200, südlich der Lizabucht an der Eismeerfront.[7]
Anerkennungen
Der Komponist Josef Eduard Ploner widmete Waidacher nach dessen Tod die 14. seiner 15 Tiroler Fanfaren. Die Widmung bezeichnet Waidacher als sogenannten „Blutzeugen“.[1][8]
Literatur
Nikolaus Hagen: SA-Brigadeführer Vinzenz Waidacher. In: Thomas Albrich (Hrsg.): Die Täter des Judenpogroms 1938 in Innsbruck. Haymon, Innsbruck 2016, ISBN 978-3-7099-7242-7, S. 31–36.
Belege
↑ abcdeTäterkreis. In: Orte des Novemberpogroms 1938 in Innsbruck. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Dezember 2011; abgerufen am 9. Dezember 2015.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.novemberpogrom1938.at
↑Thomas Albrich: Gauleiter Franz Hofer und die „braune Elite“ des Gaues Tirol-Vorarlberg im Visier der Nachkriegsjustiz. In: Jahrbuch der Juristischen Zeitgeschichte. Bd. 8, 2006/2007, ISSN1869-6899, S. 26–74, hier S. 45.
↑Thomas Albrich, Michael Guggenberger: „Nur selten steht einer dieser Novemberverbrecher vor Gericht“. Die strafrechtliche Verfolgung der Täter der so genannten „Reichskristallnacht“ in Österreich. In: Thomas Albrich, Winfried R. Garscha, Martin F. Polaschek (Hrsg.): Holocaust und Kriegsverbrechen vor Gericht. Der Fall Österreich (= Österreichische Justizgeschichte. 1). Studien-Verlag, Innsbruck u. a. 2006, ISBN 3-7065-4258-7, S. 26–56, hier S. 43.