1802 trat Camuccini in die Accademia di San Luca ein, deren Princeps (Präsident) er bereits vier Jahre später wurde (bis 1810). Von da an fand er wichtige Förderer, die ihm öffentliche Aufträge gaben: Papst Pius VII. machte ihn 1803 zum Leiter der vatikanischen Mosaikfabrik und ließ ihn wenig später als „Generalinspektor der römischen Gemälde“ einen Großteil davon restaurieren sowie auch den Quirinalspalast und den Petersdom ausschmücken. Für Gregor XVI. durfte er die Vatikanische Pinakothek neu ordnen, nachdem vorher schon der König beider Sizilien, Franz I., ihn ganz nach Neapel holen wollte, weil er die dortige Nationalgalerie auf einen neuen Stand gebracht hatte.
1810 reiste er nach München und Paris, wo er Napoleon vorgestellt wurde und Jacques Louis David kennenlernte.
Ein Schlaganfall am 19. Februar 1842 hinderte Camuccini in seinen letzten Lebensjahren am Arbeiten. Sein Sohn Giovanni Battista Camuccini (25. April 1819–6. August 1906) war vor allem als Landschaftsmaler tätig und hinterließ eindrucksvolle Ölskizzen.[2] Die von Vicenzo gemeinsam mit seinem Bruder Pietro zusammengetragene Sammlung flämischer und niederländischer Kunstwerke ging mit dem Verkauf durch Giovanni größtenteils in den Besitz des Herzog von Northumberland über. Der Rest und der künstlerische Nachlass Camuccinis befindet sich heute in Familienbesitz im Palazzo Camuccini Cesi in Cantalupo in Sabina, der von Giovanni erworben und eingerichtet worden war.
Zu seinen besten Werken zählen seine Porträts zahlreicher europäischer Adliger und seiner Künstlerkollegen wie August Grahl oder Bertel Thorvaldsen.
Zwischen 1830 und 1832 entstanden die „Fatti principali della vita di Nostro Signor Gesù“, ein Zyklus von 84 Lithographien. Neben seinen Mosaiken für Sankt Peter im Vatikan schuf Camuccini auch Kopien von Gemälden Guido Renis und Domenichino, da er die Originale zu ihrer konservatorischen Sicherung in die vatikanischen Sammlungen bringen ließ.
Andreas Stolzenburg: Vicenzo Camuccini. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 16, Saur, München u. a. 1997, ISBN 3-598-22756-6, S. 77–79.