Spaccapietra empfing 1824 die Priesterweihe für die Missionskongregation der Lazaristen. Am 19. November 1852 wurde er zum Titularbischof von Arcadiopolis in Asia ernannt. PapstPius IX. spendete ihm zwei Tage später die Bischofsweihe. Am 17. April 1855 wurde er zum zweiten Erzbischof von Port of Spain ernannt. Dort geriet er als Vertreter der katholischen Kirche und gebürtiger Italiener in eine Auseinandersetzung mit der britischen Kolonialverwaltung der damaligen britischen KolonieTrinidad und Tobago unter dem Gouverneur Charles Elliot, die schließlich zum Rücktritt beider führte. Dabei ging es u. a. um die staatliche Dotation des Erzbischofs, die dieser dringend für den Unterhalt des von ihm gegründeten Cholera-Waisen-Heims benötigte.[1]
Das neue Amt als Erzbischof des zahlenmäßig kleinen, aber historisch und religionsdiplomatisch bedeutenden Diasporabistums Izmir trat er 1862 an. Es gelang ihm, die überwiegend aus Franzosen und Italienern bestehende katholische („lateinische“) Gemeinschaft im Einvernehmen mit der osmanischen Führung zu konsolidieren. Noch im Jahr seines Amtsantritts wurde der Grundstein der St.-Johannes-Kathedrale gelegt, die 1874 vollendet und geweiht wurde. Einen großen Teil der Baukosten steuerte Sultan Abdülaziz bei und drückte damit auch seine Wertschätzung für den Erzbischof aus.
Spaccapietra wurde in der St.-Johannes-Kathedrale beigesetzt. Im Garten der Kathedrale wurde für ihn ein Denkmal errichtet, das 1970 noch stand, von dem aber 2011 nur noch der Sockel vorhanden war.[2]
Literatur
Luigi Spaccapietra: Ricordi della vita di Mons. Vincenzo Spaccapietra. Neapel, 1885