Das Gebäude aus dem 16. Jahrhundert, das im 19. Jahrhundert im klassizistischen Stil umgestaltet wurde, gehörte ursprünglich den D’Estes und diente als Wohnstatt für die Banditenjagd im Bosco di Saliceta.[1]
Anfang des 20. Jahrhunderts fiel das Anwesen an den Unternehmer Alessandro Martini und 1909 kaufte es der sozialistische Senator Giacomo Ferri, der damals Bürgermeister des Ortes war.[3]
Bis Mitte der 1980er-Jahre gab es in dem Haus Mietwohnungen.
1993 kaufte die Azienda Reggiani Costruzioni die Villa mit der Absicht, neue Wohnungen zu schaffen, um sie weiter als Wohngebäude nutzen zu können. Die damalige Soprintendenza dell'Emilia verweigerte aber die Genehmigung hierzu, damit die Zahl der Wohneinheiten in dem Anwesen nicht erhöht werden könne, und hofft auf eine einheitliche Vision des Projektes.
Nach Jahrzehnten des Leerstandes und des Verfalls wurde die Villa Ferri schließlich beim zerstörerischen Erdbeben in Norditalien 2012 beschädigt.
Beschreibung
Der architektonische Komplex, der durch ein Tympanon auf der Südseite und einen Zugang über einen Balkon bereichert wird, stellt ein Beispiel für die Architektur der Dynastien des Ancien Régime der Emilia dar. Er hat vier Stockwerke, insgesamt 45 Räume und eine Wohnfläche von etwa 2000 m².
Die Räume sind mit Stuck- und Papierarbeiten geschmückt; im ovalen Saal, einem Repräsentationsraum, ist die Decke mit monochromem Grisaille auf ockerfarbenem und grünlichem Grund mit Medaillons, Friesen und Voluten verziert.[2]
Davide Calanca: La nuova estate del Real casino estense di San Felice sul Panaro. Baraldini, Finale Emilia 2004.
Davide Calanca: Indagini storiche e architettoniche per un progetto di restauro del Real Casino Estense di San Felice sul Panaro in Quaderni della Bassa Modenese. Nr. 47 (2005). S. 31–40.