Im Ersten Weltkrieg diente er trotz seines einigermaßen hohen Alters bei den deutschen Luftstreitkräften. Er wurde im Jahr 1915 als Leutnant der Luftschiffer-Landwehr und Beobachter einer Fesselballon-Abteilung mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet.[3] Nach 1945 berief ihn die Militärregierung zum Mitglied des ersten Bürgerausschusses, später in den am 6. Februar 1946 ernannten Rat der Stadt Essen. Von Oktober 1946 bis zum Jahre 1948 gehörte er der FDP-Fraktion des Stadtrates an.
Niemeyer beteiligte sich mit großem Erfolg an Wettbewerben im Ballonfahren. Aus beruflich-fachlicher Sicht befasste er sich als Jurist mit der Thematik der Luftfahrt und publizierte Fachartikel zum Luftfahrtrecht. 1906 war er in Paris Mitbegründer der Fédération Aéronautique Internationale und 1910 des Comité juridique international de l'aviation. Er war Vorsitzender des Niederrheinischen Vereins für Luftfahrt und Vorstandsmitglied des Deutschen Luftfahrer-Verbandes.
Neben seiner Rolle als Vorkämpfer für eine demokratische Gesellschaftsordnung, als Mitgestalter der kommunalen Selbstverwaltung und als Förderer des Kulturlebens der Stadt war er Vorsitzender und Mitglied zahlreicher Vereine, insbesondere auf dem Gebiet der Rechtspflege und der Luftfahrt. Essen wählte ihn 1949 postum zum Ehrenbürger, dem ersten nach dem Zweiten Weltkrieg.
Erwin Dickhoff: Essener Köpfe. Hrsg.: Stadt Essen, Historischer Verein für Stadt und Stift Essen. Klartext-Verlag, Essen 2015, ISBN 978-3-8375-1231-1, S.261.
Weblinks
Kurzbiographie auf der Website der Stadt Essen; abgerufen am 9. Dezember 2017