Vesna Parun und ihre Familie lebten unter schwierigen Lebensbedingungen. Ihr Vater Ante wechselte oft seine Arbeitsstellen und war eine Zeit lang arbeitslos, deswegen verbrachte Vesna Parun einen Teil ihrer Kindheit und Jugend bei ihrer Tante in Split und in Šibenik. Sie absolvierte die Grundschule auf der Insel Vis und besuchte danach das Gymnasium in Šibenik und Split, wo sie 1940 ihr Abitur machte. Sie war eine ausgezeichnete Schülerin und verdiente schon im Alter von 14 Jahren mit Nachhilfeunterricht ihr eigenes Geld. Nach dem Abitur begann sie an der Philosophischen Fakultät in Zagreb das Studium der Romanistik. Das erst angefangene Studium musste sie wegen des Krieges abbrechen.
Nach dem Kriegsende begann sie wieder zu studieren, widmete sich nun aber der Philosophie. 1947 erkrankte Vesna Parun an Typhus. Zu dieser Zeit durchlebte sie auch Krisen, verursacht durch eine unglückliche Liebe. Wegen dieser schweren Schicksalsschläge brach sie ihr Studium erneut ab.
Ab dem Jahr 1962 bis 1967 lebte Vesna Parun in Bulgarien, wo sie heiratete und sich auch gleich wieder scheiden ließ. Das Resultat ihres Aufenthalts in Bulgarien sind ihre zahlreichen Übersetzungen bulgarischer Poesie. Nach ihrer Rückkehr lebte sie in Zagreb, wo sie als freie Schriftstellerin arbeitete. Aus gesundheitlichen Gründen verließ sie einige Jahre später Zagreb und begab sich in das Thermalbad von Donja Stubica. Dort schrieb sie einige ihrer Werke.
Vesna Parun widmete sich vollkommen der Literatur und war so die erste Schriftstellerin in der kroatischen Literatur, die ausschließlich von Literatur und für die Literatur lebte. Sie gehörte zu den bekanntesten zeitgenössischen Dichtern in Kroatien.
Werke
Vesna Parun fing schon im frühen Alter mit dem Schreiben an. Ihr erstes Gedicht Pramaljeće wurde 1932 in der Zeitschrift Anđeo Čuvar (Der Schutzengel) veröffentlicht. Es folgte das Gedicht Zov (Der Ruf), das 1938 in der Zeitschrift Sjeme (Das Saatkorn) veröffentlicht wurde. Außer Gedichten schrieb sie auch Dramen. Das Kindergedicht spielte eine wichtige Rolle in ihrer Lyrik.
Es wurden über 60 Bücher der Poesie und Prosa herausgebracht und vier ihrer Dramen wurden inszeniert.
Poesie
Zore i vihori, 1947
Pjesme, 1948
Crna maslina, 1955
Vidrama vjerna, 1957
Ropstvo, 1957
Pusti da otpočinem, 1958
Ti i nikad, 1959
Koralj vraćen moru, 1959
Konjanik, 1961
Jao jutro, 1963
Bila sam dječak, 1963
Vjetar Trakije, 1964
Pjesme, 1964
Gong, 1966
Otvorena vrata, 1968
Ukleti dažd, 1969
Tragom Magde Isanos, 1971
Sto soneta, 1972
I prolazim životom, 1972
Stid me je umrijeti, 1974
Olovni golub, 1975
Apokaliptičke basne, 1976
Ljubav bijela kost, 1978
Čitač snova, 1978
Izabrane pjesme, 1979
Mapa Magdica, 1979
Šum krila, šum vode, 1981
Salto mortale, 1981
Izabrana djela, 1982
Grad na Durmitoru, 1988
Kasfalpirova zemlja, 1989
Indigo grad, 1990
Sonetni vijenci, 1991
Tronožac koji hoda, 1993
Začarana čarobnica, 1993
Izbor iz djela, 1995
Ptica vremena, 1996
Smijeh od smrti jači, 1997
Pelin basne, 1998
Spužvica i spužva, 1999
Političko Valentinovo, 2000
Grijeh smrti, 2000
Prosa
Pod muškim kišobranom, 1987
Krv svjedoka, 1988
Hrvatska kraljica, 1999
Noć za pakost - moj život u 40 vreća, 2001
Kindergedichte
Patka Zlatka, 1957
Tuga i radost šume, 1958
Zec mudrijan, 1958
Kornjačin oklop, 1958
Mačak Džingiskan i Miki Trasi, 1968
Mačak na mjesecu, 1969
Miki Trasi i baka Pim Bako, 1968
Miki slavni kapetan, 1970
Karneval u Kukljici, 1974
Poznanstvo s danima malog Maksima, 1974
Igre pred oluju, 1979
Dvanaest slikovnica o psima, 1983
Hoću ljutić, neću mak, 1983
Roda u školi, 1988
Pokraj Kupe kad se vrapci skupe, 1989
Moj prijatelj šišmiš, 1990
Uspavanka za poljubac, 1995
Kroz prozorčić zime, 1995
Pčela, duga i mlin, 1997
Tri morske pustolovke, 2000
Morska kočijica, 2001
Inszenierungen der Dramen
Marija i mornar
Apsirt
Magareći otok, oliti homo homini asinus
Škola za skitnice
Auszeichnungen
Für ihr Schaffen bekam Vesna Parun zahlreiche und bedeutungsvolle Auszeichnungen. Für ihren GedichtbandPjesme (Lieder) (1948) erhielt sie die Auszeichnung Matica Hrvatska, für die Sammlung Crna maslina (Schwarze Olive) (1955) die Auszeichnung der Stadt Zagreb, für ihren Versroman Mačak Džingiskan i Miki Trasi (Der Kater Đžingiskan und Miki Trasi) (1968) wurde ihr die Auszeichnung Grigor Vitez zuerkannt. Die Auszeichnung Matica Srpska 1972 in Novi Sad bekam sie als erfolgreichste Kinderdichterin, und 1970 wurde ihr in Paris ein Diplom für die Poesie verliehen.
Im Jahre 2003 erhielt sie die Auszeichnung Tin Ujević für ihre Sonettsammlung. 1982 wurde sie für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.