In Abhängigkeit vom Feuchtegehalt dehnen sich Vertisole aus oder ziehen sich zusammen. In Trockenzeiten können sich durch das Zusammenziehen der Tonminerale metertiefe senkrechte Bodenspalten bilden. Diese besondere Eigenschaft ist zurückzuführen auf die hohen Mengen an quellfähigen Tonmineralen, häufig Montmorillonit.
Im Unterboden bilden sich außerdem keilförmige Aggregate, die 10 bis 60 Grad zur Horizontalen geneigt sind. An vielen Aggregatoberflächen entstehen glänzende Scherflächen mit einzelnen Riefen. Solche Aggregatoberflächen werden slickensides genannt. Ein Horizont mit diesen Eigenschaften ist in der WRB als diagnostischer vertic horizon definiert.
Vertisole bilden sich durch Hydroturbation unmittelbar aus sehr tonreichen Gesteinen, sind meistens neutral oder leicht sauer und haben oft eine recht große Dicke.
Der natürliche Pflanzenbewuchs von Vertisolen besteht aus Gräsern oder Wald.
Weltweit sind etwa 3,2 Millionen Quadratkilometer oder knapp 2,5 Prozent der eisfreien Landfläche von Vertisolen bedeckt.
Klassifikation
Die Soil Taxonomy unterscheidet bei Vertisolen sechs Unterordnungen:
Soil Survey Staff: Keys to Soil Taxonomy. 12th edition. Natural Resources Conservation Service. U.S. Department of Agriculture. Washington D.C., USA, 2014.
IUSS Working Group WRB: World Reference Base for Soil Resources, fourth edition. International Union of Soil Sciences, Vienna 2022, ISBN 979-8-9862451-1-9. ([1]).
W. Zech, P. Schad, G. Hintermaier-Erhard: Böden der Welt. 2. Auflage. Springer-Spektrum, Heidelberg 2014. ISBN 978-3-642-36574-4.