Die Evangelische Versöhnungskirche am Bossental[1] in Kassel ist die zahlenmäßig kleinste Gemeinde im Stadtkirchenkreis der nordhessischen Großstadt. Sie feierte Ende des Jahres 2017 ihr 50-jähriges Bestehen[2].
Die Versöhnungskirche am Bossental ist keine herkömmliche Kirche. Ursprünglich geplant war im Jahr 1965 für rund 1,5 Millionen D-Mark eine Kirche mit Wochenkapelle und einem Gemeindehaus inklusive Jugendzentrum.[3] Später sollten dann ein Kindergarten und ein Pfarrhaus das neue Gemeindezentrum abrunden. Den eigentlichen Architekturwettbewerb gewann der Kasseler Architekt HBK Christian Balcke.[4]
Der Bau des Gotteshauses musste aber aus finanziellen Gründen zurückgestellt werden. Erstellt wurde dann nur ein vom Kasseler Architekt Klaus Gerhard[5] entworfenes Gemeindehaus, das letztlich als Kirchengebäude genutzt wurde. Es enthielt einen Kirchsaal mit 250 Plätzen, einen Sitzungs- und Konfirmandenraum, mehrere Jugendräume und eine Küsterwohnung. Ursprünglich sollte die Kirche allerdings rund 350 Gläubigen Platz bieten.
Ende 1967 startet die Gemeinde den Betrieb. Im Frühsommer 1993 wurde ein neuer Glockenturm errichtet, der das frühere Provisorium ersetzte. Die neue zweieinhalb Zentner schwere Glocke stammte von der südhessischenGlockengießerei Rincker.[6] Im Jahr 2000 fand eine grundlegende Renovierung statt, bei der man das Gebäude in einen barrierefreien Multifunktionsbau umgestaltete.[7] Die Kirche selbst wurde nie gebaut.
Die Gemeinde bietet zusätzlich zu den Gottesdiensten und Gemeindefesten ein vielfältiges Spektrum an Aktivitäten für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren. Dazu gehören musikalische Angebote wie eine Singgemeinschaft und ein Posaunenchor, ein Stadtteilfrühstück, jeweils ein Besuchs- und ein Frauenkreis, ein Seniorentreff, Computerkurse, Gedächtnistraining und eine Büchertauschbörse.[9]