Der Verlag am Galgenberg, auch Kurzform Galgenberg, war von 1985 bis 1993 ein deutscher Buchverlag mit dem Geschäftssitz in der Straße Lange Reihe 29 im Hamburger Stadtteil St. Georg. Das schwarze Signet bestand aus einem auf einem gleichschenkligen Dreieck sitzenden und rechtsblickenden Geier.[1]
Der Verlag, den Peter Lohmann 1985 mitbegründete, führte den Namen nach dem historischen Galgen, der seit 1554 in St. Georg stand. Lohmann leitete den Verlag bis zum Konkurs im Jahr 1993.[2] Bei Galgenberg erschienen bedeutende Erstveröffentlichungen, die danach von größeren Verlagen übernommen wurden. Der Verlag am Galgenberg wurde vor allem durch seine Belletristik-Titel bekannt:
Galgenberg veröffentlichte als ein renommierter Hamburger Verlag (Hamburger Abendblatt[2]) über regionale Themen, Frauen- und Männerthemen und über Sexualität.[3] Ein früher Schwerpunkt waren auch türkische Autoren: vor Latife Tekin erschienen im Verlagsprogramm noch Werke Nazlı Erays, Yusuf Atılgans und Aysel Özakıns.
Der Verlag hatte im Jahr 1992 sieben feste Mitarbeiter, brachte ein Halbjahresangebot von etwa zehn Titeln heraus und machte einen Jahresumsatz von 2 Millionen DM.[4] Durch den Verdrängungswettbewerb auf dem Buchmarkt geriet der Kleinverlag Ende 1992 in eine existenzielle Krise: Er litt unter Umsatzrückgang, fehlendes Kapital und Remissionen. Eine geplante Büro- und Vertriebsgemeinschaft mit dem Hamburger Verlag Rasch und Röhring, der vor allem für sein Sachbuchprogramm bekannt war, kam nicht mehr zustande. Der Verleger Peter Lohmann musste Anfang 1993 den Konkurs seines Verlags am Galgenberg anmelden.[2][4]
Das Verlagsprogramm konnte noch von 1994 bis 1996 beim Hamburger Verlag Rasch und Röhring als Edition Galgenberg fortgeführt werden.[5] In der Edition Galgenberg erschienen unter anderem Werke folgender Autoren: Ingvar Ambjørnsen, Anke Gebert, Anne Holt, José Ángel Mañas, Peter Schmidt.