Die Aufgabe der Vereinigung bestand offiziell darin, die Auslandskontakte der deutschen Frontkämpferbünde zu koordinieren und zu organisieren. Hinter dem Zusammenschluss stand Joachim von Ribbentrop, der als „Beauftragter für Außenpolitische Fragen im Stab des Stellvertreters des Führers“ außenpolitische Sonderaufträge Adolf Hitlers erledigte und gerade dabei war, zu einer der bestimmenden Figuren der nationalsozialistischen Außenpolitik aufzusteigen. Ribbentrop hatte durch das ihm beigeordnete Parteiamt, besser bekannt als Dienststelle Ribbentrop, bereits die Kontaktpflege zu ausländischen Veteranenverbänden an sich gezogen. Zwischen der Vereinigung Deutscher Frontkämpfer-Verbände und der Dienststelle Ribbentrop bestanden enge personelle Verknüpfungen. Als Sekretär fungierte Heinrich Stahmer, der zugleich das Frontkämpferreferat der Dienststelle Ribbentrop leitete, und drei weitere Mitarbeiter der Dienststelle saßen im Vorstand der Vereinigung. Der Herzog von Coburg galt als ein Vertrauensmann Ribbentrops. Durch die Auslandskontakte der Frontkämpferverbände, vor allem nach Frankreich und England, betrieb Ribbentrop eine sogenannte „Frontkämpfer-Diplomatie“. Besuche von Vertretern ausländischer Veteranenverbände in Deutschland und auch bei Hitler persönlich wurden arrangiert, um das Ausland vom angeblichen Friedenswillen Hitlers zu überzeugen und dort über die moralische Autorität der Frontkämpfer innenpolitischen Druck aufzubauen.
Literatur
Roland Ray: Annäherung an Frankreich im Dienste Hitlers? Otto Abetz und die deutsche Frankreichpolitik 1930–1942. R. Oldenbourg, München 2000, ISBN 3486564951.
G. T. Waddington: ‘An Idyllic and Unruffled Atmosphere of Complete Anglo-German Misunderstanding’. Aspects of the Operations of the Dienststelle Ribbentrop in Great Britain, 1934–1938. In: History 82 (1997): S. 44–72. ISSN0018-2648.