Vera Macht war Tochter des Bauingenieurs Robert Macht und seiner Frau Katharina aus Saratow, die in MoskauPhilosophie studiert hatte.[1] Die Familie lebte in Straßburg und musste 1920 die Stadt verlassen, weil sie sich nach dem Ersten Weltkrieg nicht für ein Leben in Frankreich entscheiden wollten. Sie gingen nach Ostpreußen, in die Heimat von Robert Macht. Dort lebten sie sieben Jahre lang in einer Notwohnung, in der Vera Macht zur Welt kam. Als Vera Macht sieben Jahre alt war, zogen ihre Eltern nach Ortelsburg.
Ihre Kindheit und Jugend verlebte Vera Macht in Ortelsburg, wo sie das Ortulf-Lyzeum besuchte.[2] Nach dem Abitur studierte sie in KönigsbergBiologie und Kunstwissenschaft. Dann ging sie nach Paris und anschließend nach Rom, wo sie bei Pietro Gaudenzi und Carlo Siviero an der Kunstakademie ihre Studien fortsetzte.[2] Vera Macht, die bereits Französisch und Russisch sprach, lernte dazu in Perugia Italienisch.[3]
Sie lebte in Rom und flüchtete von dort mit ihrem italienischen Ehemann, dem Sizilianer Giuseppe Minardo, Kunstmaler und Lehrer an der Kunstakademie in Rom, vor den herannahenden Alliierten nach Ostpreußen. Von dort floh sie vor der Roten Armee mit ihrem Mann und dem inzwischen geborenen Sohn Giovanni 1944 wieder zurück nach Italien. Dabei kam ihr fünfmonatiger Sohn bei einem Tieffliegerangriff ums Leben.[3][1]
Ihre Eltern lebten nach dem Krieg in Bad Mergentheim.[4] Dadurch kam die Ausstellung in der Partnerstadt in Japan zustande.
Ihre Gemälde werden unter anderem im Museum von Verona, der Akademie von Paestum, der Byzantinischen Akademie von Athen, dem Kulturzentrum von Melbourne, dem Yamanashi Prefectural Museum of Art, Kofu, Japan und dem Rathaus von Isawa (Japan) ausgestellt.[5]
Ehrungen
1974 wurde Macht als einzige Frau unter den Kunstmalern in die Accademia Tiberina aufgenommen und zum Ehrenmitglied ernannt.[7]
Werke (Auswahl)
Kopie der Schwarzen Mutter Gottes, 1979 an Papst Johannes Paul II. überreicht[8]
↑ abWolfgang Thielke: Nachruf auf Vera Macht. In: Ortelsburger Heimatbote. 2020, S.148–150.
↑ abEdelfried Baginski: Erzählt in Farben. (PDF) Vera-Macht-Ausstellung im Masurischen Museum eröffnet. In: Das Ostpreußenblatt. 4. Mai 2002, S. 7, abgerufen am 7. Juli 2023 (Jahrgang 53, Folge 18).
↑ abcVERA MACHT 10 NOVEMBRE. In: Road to green 2020. 3. November 2016, abgerufen am 16. Juni 2023 (italienisch).
↑G. Gorontzi: Natur — Abbild seelischer Stimmungen. (PDF) Wir stellen vor: Die Malerin Vera Macht — Ausstellung beim Ortelsburger Kreistreffen. In: Das Ostpreußenblatt. 2. September 1978, S. 9, abgerufen am 4. Juli 2023 (Folge 35).