Die Val Lumnezia, das grösste Seitental der Surselva, hat eine Gesamtfläche von 382 km2. Sie wird vom Glenner durchflossen, der an der Nordostflanke des Piz Scharboda entspringt und bei Ilanz in den Vorderrhein mündet. In der Mitte des Tales zweigt bei Uors das Valser Tal ab, das jedoch geografisch gesehen ein Seitental der Lugnezer Talhauptachse ist. Das inneralpine Klima zeichnet sich durch Trockenheit und viel Sonnenschein aus, auf den Höhenstufen über der Waldgrenze hochalpin.
Sprachen und Konfessionen
Hauptsprache ist das rätoromanische Idiom Sursilvan, welches aufgrund der Germanisierung und der Abwanderung stark gefährdet ist, immerhin jedoch eine starke Gebietseinheit bildet im Vergleich anderer rätoromanischer Sprachräume. Im Valser Tal wird Walserdeutsch gesprochen. Das Lugnez ist überwiegend römisch-katholisch. Reformierte Dörfer sind Duvin, Pitasch, Riein und Luven.
Patrozinium
Als Schutzpatron des Tales kann der Heilige Vinzens gelten, dem die ehemalige Mutterkirche des Tales, die Pleif in Vella gewidmet ist.
In Cumbel gibt es seit 1716 eine Kapelle unter dem Patrozinium des Mauritius. Sie war bis Ende des 19. Jahrhunderts Ziel einer jährlichen Prozession.[1]
Politische Gliederung
In der Val Lumnezia liegen die Dörfer Vrin, Lumbrein, Degen (bestehend aus Fraktionen Degen, Rumein und Vattiz), Vignogn, Vella, Cumbel, Morissen, Suraua (bestehend aus den Fraktionen Camuns, Uors-Peiden, Tersnaus, Surcasti), Duvin, St. Martin und Vals. Politisches Zentrum ist Vella. Am 1. Januar 2013 fusionierten die Mehrzahl der Gemeinden (ausser Vals, St. Martin, Lunschania, Luven, Pitasch, Duvin und Riein) zur neuen Gemeinde Lumnezia.
Surcuolm gehörte bis am 31. Dezember 2015 politisch zum Kreis Lumnezia, liegt aber nicht im Tal, sondern jenseits des Piz Mundaun und zählt heute zu Obersaxen-Mundaun. Riein, Pitasch, Duvin und Luven gehören zwar geografisch zur Val Lumnezia, politisch haben sich letztere ab 2016 mit weiter Orten zur Gemeinde Ilanz/Glion in der Region Surselva angeschlossen.
W. Burkhart: Beitrag zur Urgeschichte des Lugnez. In: Bündner Monatsblatt. Zeitschrift für bündnerische Geschichte, Landes- und Volkskunde, 1947, Heft 4, S. 97–104 (Digitalisat).