Der Volkswagen Jetta VI ist ein Fahrzeugmodell des Wolfsburger Automobilherstellers Volkswagen in der Kompaktklasse. Er stellt die sechste Generation des Jetta dar und wurde am 15. Juni 2010 auf dem Times Square in New York erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.[2] Die Markteinführung in Europa erfolgte im Januar 2011.
Für den Markt der Volksrepublik China wird diese Generation in den Volkswagen-Werken Anting, Changchun und Chengdu gebaut. Da dort auch noch die zweite Generation des Jetta in überarbeiteter Form als Jetta Pionier vermarktet wird, werden für die zeitgenössischeren Generationen andere Modellbezeichnungen verwendet. So wird dieses Modell von FAW-Volkswagen als VW Sagitar vermarktet. Bei Shanghai Volkswagen wird er dagegen als VW Lavida produziert. In Argentinien ist die sechste Generation wie bisher als VW Vento im Handel, so wie auch die dritte in Europa hieß. In der argentinischen Umgangssprache bedeutet Jetta in der Aussprache Pech. Daneben wird dort der vom Golf Variant abgeleitete Vento Variant angeboten.
Die Stufenheck-Karosserie der sechsten Generation des Jetta ist neun Zentimeter länger und 2,3 Zentimeter höher als das Vorgängermodell Jetta V.[3][4] Durch den um sieben Zentimeter verlängerten Radstand haben Passagiere auf der Rückbank mehr Beinfreiheit.
Anders als bei den Vorgängern wurde die Karosserie eigenständig gestaltet und teilt sich keine Bauteile mehr mit dem technisch eng verwandten Golf VI. Der Jetta VI ähnelt außen und innen stark der Studie New Compact Coupé, die VW im Januar 2010 auf der NAIAS in Detroit präsentierte.
Heckansicht
Innenraum
Ab Juli 2013 war neben den bisherigen Ausstattungslinien Trendline, Comfortline und Highline als neue Version der Jetta Hybrid erhältlich. Dieser besitzt einen Lithium-Ionen-Akkumulator mit einem Energiegehalt von 1,1 kWh.[5] Dadurch wird das Kofferraumvolumen reduziert. Zudem unterscheidet sich der Jetta Hybrid in zahlreichen Details wie Kühlergrill, Felgen oder Sitzbezügen von den anderen Versionen.
Modellpflege
Im September 2014[6] erfolgte ein leichtes Facelift, welches neben optischen Retuschen außen und innen auch eine Modernisierung der gesamten Motorenpalette (nun nach Schadstoffnorm Euro 6) umfasste. Der 2,0 TSI entfiel und der 1,6 TDI wurde durch einen leicht stärkeren 2,0 TDI ersetzt.
In Deutschland wurde der Jetta seit der Modellpflege nur mehr in einer einzigen Ausstattungsvariante angeboten, die in etwa dem vorherigen Comfortline entspricht. Mitte 2016 wurde der Jetta vom deutschen Markt genommen.
In Österreich werden seit der Modellpflege weiterhin drei Ausstattungsvarianten angeboten (Trendline, Comfortline und Highline).
VW Jetta (2014–2018)
Heckansicht
Motoren und Technik
Zur Markteinführung 2011 in Europa waren TSI-Ottomotoren von 77 kW (105 PS) bis 147 kW (200 PS) Leistung und zwei Common-Rail-Dieselmotoren mit 77 kW (105 PS) und 103 kW (140 PS) Leistung erhältlich. Alle Motoren erfüllen die Anforderungen der Euro-5-Abgasnorm. Die beiden 77-kW-Otto- und Dieselmotoren wurden wahlweise mit dem BlueMotion-Technology-Paket angeboten, das durch diverse technische Maßnahmen den Kraftstoffverbrauch der Fahrzeuge senken soll. Außer dem 1,2-Liter-Ottomotor mit 77 kW sind alle Motorisierungen gegen Aufpreis mit einem Doppelkupplungsgetriebe erhältlich.
In Nordamerika wurde bei den Motoren traditionell auf vergleichsweise große Saugmotoren gesetzt. Dort gab es einen 2,0-l-Otto-Motor mit 83 kW (113 PS) (entspricht dem „ABA“-Achtventiler) und einen 2,5-l-Fünfzylinder-Benziner mit 125 kW (170 PS), sowie den 2,0-l-Dieselmotor mit 103 kW (140 PS). Außerdem wurde der 147 kW (200 PS) starke Benziner dort als GLI vermarktet.[7]
Auch beim Fahrwerk gibt es Unterschiede zwischen EU- und US-Modell:[4] Während die Fahrzeuge in Europa durchgehend mit Mehrlenker-Hinterachse mit Einzelradaufhängung und Scheibenbremsen ausgestattet sind, kommt diese Konfiguration beim US-Modell nur bei den höheren Ausstattungslinien SEL und TDI zum Einsatz. Die restlichen Varianten werden mit einer einfacheren Verbundlenkerachse mit Scheibenbremsen vorne und Trommelbremsen hinten ausgerüstet.
Die Preise begannen in den USA bei 15.995 US-Dollar[8] (Umgerechnet etwa 11.430 Euro, Preis ohne Steuern) für die Ausstattungslinie „Jetta S“ mit dem 2,0-l-Vierzylinder mit 83 kW (113 PS) und in Deutschland bei 20.900 Euro[9] für den 1,2-l-TSI-Vierzylinder mit 77 kW (105 PS) in der Ausstattungsvariante „Trendline“.
Im US-NCAP-Crashtest erreichte der Jetta vier von fünf Sternen.[10]