Die Vorbeschleunigerkette besteht aus einem 50-MeV-Elektronen-Linearbeschleuniger für die Erzeugung von Positronen und einem folgenden Booster-Synchrotron, der Elektronen und Positronen auf 350 MeV beschleunigt, die dann in den ersten Speicherring VEPP-3 eingespeist und in Teilchenpaketen akkumuliert werden. Der VEPP-3 hat einen Umfang von 74,4 m und bringt die Teilchenpakete (bunches) auf bis zu 2 GeV. Diese können in den Hauptring VEPP-4M eingespeist, auf bis zu 6 GeV weiter beschleunigt und im KEDR-Teilchendetektor zur Kollision gebracht werden, stehen aber auch für Experimente am VEPP-3 zur Verfügung.[2]
Mit dem Electron-Positron-Collider VEPP4-M wurden bisher im Bereich der Hochenergiephysik mit hoher Präzision die Massen einiger Mesonen und des τ-Leptons bestimmt.[3]
Der Hauptring und sein Vorbeschleuniger VEPP-3 werden auch zusätzlich zur Erzeugung von Synchrotronstrahlung für die Material- und Biowissenschaften benutzt.[4] Weiterhin befindet sich am Hauptring die ROKK-1M-Einrichtung, zur Erzeugung hochenergetischer Gammastrahlung durch Rückstreuung (inverse Compton-Streuung) von Laserstrahlung an den umlaufenden Elektronen und Positronen. Es können Photonen-Energien von bis zu 1,6 GeV erreicht werden bei circa 106 Photonen pro Sekunde. Untersucht wird damit unter anderem die hochenergetische Delbrück-Streuung und es könnte erstmals experimentell die Photon-Spaltung(photon splitting) am elektrischen Feld eines Atomkerns nachgewiesen werden.[5][6]
↑A. Bogomyagkov, S. Karnaev et al.: Automation of Operations on the VEPP-4 Control System. (PDF; 276 kB) In: 10th ICALEPCS Int. Conf. on Accelerator & Large Expt. Physics Control Systems. Genf, Schweiz, 10.–14. Oktober 2005, PO1.072-7.
↑V. Smaluk: STATUS OF VEPP-4M COLLIDER AT BINP. (PDF; 302 kB) In: Proc. of RuPAC 2008. Swenigorod, Russland, 28. September bis 3. Oktober 2008, S. 79–81.