Wittstock wuchs in Köln auf und studierte dort Germanistik, Philosophie und Theaterwissenschaft. Seine Tätigkeit als Journalist begann er bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, wo er von 1980 bis 1989 in der Literaturredaktion arbeitete. Von 1989 bis 1999 war Wittstock leitender Lektor für deutschsprachige Gegenwartsliteratur im Frankfurter S. Fischer Verlag.[1] In diesem Zeitraum war er auch Mitherausgeber der Literaturzeitschrift Neue Rundschau. 2000 wurde er zunächst stellvertretender Feuilletonchef der Tageszeitung Die Welt, seit 2002 war er deren Kulturkorrespondent in Frankfurt am Main. Vom 1. Oktober 2010 bis Ende 2017 war Wittstock Literaturchef des Magazins Focus. Seither ist er freier Schriftsteller und lebt bei Frankfurt am Main.
Wittstocks Buch Februar 33. Der Winter der Literatur stand zwischen September 2021 und Februar 2022 mehrere Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste und wurde in zwölf Sprachen übersetzt. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung bezeichnete es als „einen großen Wurf“[2], die Süddeutsche Zeitung schrieb: „Die atmosphärische Dichte und die Zuneigung, die Wittstock für seine [...] Figuren entwickelt, machen sein Buch zu einer Art emphatischer Geschichtsschreibung.“[3] Der Schriftsteller Pankaj Mishra nannte das Buch in der New York Review of Books „ein gekonnt konstruiertes Kaleidoskop [...] es liest sich wie ein rasanter Roman“[4] und Le Monde bezeichnete es als „eine blendende chorische Erzählung“[5]. Dagens Nyheter (Stockholm) schrieb: „Selten wurde Literaturgeschichte so anschaulich, fast filmisch beschrieben.“[6]
2022 kuratierte Wittstock gemeinsam mit Sylvia Asmus die Ausstellung Marcel Reich-Ranicki. Ein Leben, viele Rollen in der Deutschen Nationalbibliothek, Frankfurt am Main. Der Katalog zur Ausstellung erschien unter demselben Titel (ISBN 978-3-941113-56-5).
Mit dem 2024 erschienenen Buch Marseille 1940. Die große Flucht der Literatur gelang Wittstock ein erneuter großer Erfolg mit einem Sachbuch über ein Kapitel deutscher Literaturgeschichte im Exil, das von der Literaturkritik äußerst positiv aufgenommen wurde.[7] Im März 2024 stand Marseille 1940 auf Platz 1 der Sachbuch-Bestenliste sowohl bei DieZeit (zusammen mit Deutschlandfunk Kultur und ZDF) als auch der Welt (zusammen mit der Neuen Zürcher Zeitung, RBB Kultur und Radio Österreich 1). Das Buch blieb über ein halbes Jahr auf der Spiegel-Bestsellerliste, davon 14 Wochen unter der Top-Five. Es wurde in sieben Sprachen übersetzt.